Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Vegane Alternativen zu Chicken-Nuggets und Burger

Fleischlos und trotzdem kein Verzicht auf Genuss: Unter diesem Motto stellten Wally und Debbie Fry, nicht nur unternehmerisch, sondern auch privat ein Paar, 1991 im südafrikanischen Durban ihre ersten, rein auf Pflanzenbasis beruhenden Würstchen und Burger her. Heute verkaufen sich “Fry’s” Produkte in knapp 30 Ländern, mittlerweile auch in Deutschland. Wir haben vier vegane Tiefkühlangebote getestet.

Das erste, was positiv auffällt, ist, dass sich das Unternehmen nicht krampfhaft um geschmackliche Vergleiche mit optisch ähnlichen tierischen Produkten bemüht. Den Fehler machen viele andere, bauen bei nicht veganem Publikum beziehungsweise frisch gebackenen Veganern Erwartungen auf, die sie dann nicht erfüllen können. In unsere Testrunde zu den Fry’s Angeboten haben wir neben Vegetariern und einer Veganerin bewusst viele Fleischkonsumenten einbezogen. Vorneweg: Das Ergebnis war – mit kleinen Ausnahmen – überwiegend positiv, vor allem Fry´s vegane Chia-Reis-Nuggets haben viel Zuspruch erhalten: bestehend vor allem aus Soja- und Reiseiweiß sowie Sonnenblumenöl, angenehm gewürzt mit unter anderem Meersalz, Rosmarin, Majoran, Salbei, Chiasamen, Knoblauch, Senfkörnern, schwarzem Pfeffer, Kurkuma und Ingwer. Die Tiefkühlhäppchen – das gilt auch für die weiteren Fry’s Snacks – werden entweder kurz in der Pfanne angebraten oder im vorgeheizten Backofen ca. 15 Minuten gebacken. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und waren sehr zufrieden – vor allem auch mit der sehr leckeren knusprigen Panade aus Reis- und Kichererbsenmehl, dazu Maisstärke, Salz, Paprika und Pfeffer.

Die Grundlagen für Fry´s vegane Leinsamen Schnitzel bilden hingegen Soja- und Weizeneiweiß, dazu kommen Sonnenblumenöl, etwas Leinsamenöl, Weizenmehl, Kartoffel- und Maisstärke. Für eine angenehme, recht besondere Geschmacksnote sorgt hier ein wenig Koriander, die leicht nussige Panade entsteht unter anderem aus Leinsamen und Sonnenblumenkernen. Auf der Beliebtheitsskala bei unseren Testern belegte das “Schnitzel” mit Abstand nach hinten Platz zwei. Gefolgt von Fry´s veganem Quinoa und Braunreis Burger, mit glutenfreier Brot-Panade und gewürzt mit Rosmarin, Majoran und Salbei, etwas Knoblauch, Ingwer, Kurkuma und Senfkörnern. Fry´s vegane Chicken-Style Burger aus Sojaeiweiß und Weizehnmehlpanade fanden beim achtköpfigen kulturkueche.de-Testerteam am wenigsten Zuspruch. Es war aber kein Proband darunter, der jenes Produkt vollständig ablehnte. Nur innerhalb der probierten Fry-Riege war es das, welches von den meisten Testern als am wenig originärsten eingestuft wurde.

Wohl das größte Kompliment für vegane Speisen außerhalb der Primärzielgruppe: Sämtliche (!) eingeschworenen Fleischfans unter unseren Geschmacksrunde-Teilnehmern könnten sich vorstellen, die Quinoa und Braunreis Burger oder auch die Fry’s Schnitzel – knusprig gebacken und in Streifen geschnitten – immer mal wieder auf ihrem Salat zu sehen. Für sich genommen auf dem Teller, “als vollwertiges Essen” allerdings hingegen eher weniger. Die Vegan-Vegetarische Fraktion war von der Qualität aller vier kredenzten Fry’s Produkte sehr angetan. Und wenn man nicht weiß, welche leckere Sachen man sonst mit Leinsamen Schnitzel oder insbesondere den beiden Burger-Varianten entstehen lassen kann, hilft die Webseite des Herstellers mit spannenden Rezeptanregungen. Dort findet man erfreulicherweise auch das Versprechen, dass das Unternehmen streng GMO-frei arbeitet, Gentechnik also selbst beim Sojaanteil ausgeschlossen werden kann.

Unser Fazit: Wer panierte Nuggets oder andere Snack-Klassiker mit wenig Fett und vor allem ohne jedweden Fleischanteil genießen möchte, erhält bei den Fry’s Angeboten trotzdem eine Menge Aroma.



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