Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

TV-Tipp: „WissenHoch2“ in 3sat über die Fertigessen-Falle

Convenience-Food aus der Fabrik wird in vielen Großküchen eingesetzt. Schaden die hochverarbeiteten Lebensmittel der Gesundheit – oder sind sie gar qualitativ besser als Selbstgekochtes? „WissenHoch2“ beschäftigt sich anlässlich der Grünen Woche in der Wissenschaftsdokumentation „Die Fertigessen-Falle. Wie Tütenprodukte unsere Ernährung verändern“ von Michael Nieberg am Donnerstag, 26. Januar 2023, 20.15 Uhr in 3sat, mit Nahrungsmittelherstellung und ihrer Verwertung.

Keine Großküche mehr ohne Convenience: An der Uni Bochum kommen die Köche nicht mehr ohne Fertiggerichte aus. Was macht das mit den Verbrauchern? Foto: 3Sat-Presse

Fertiggerichte sind oft zu süß, zu salzig und haben Zusatzstoffe wie Aromen, Konservierungsmittel, Transfettsäuren und Phosphate. Spanische Forschende haben einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel und hohem Blutdruck nachgewiesen. In Großküchen kommen oft ganze Tellergerichte tiefgefroren aus der Fabrik und werden nur noch aufgewärmt. Der Fachkräftemangel in Großküchen hat den Einsatz von vorproduzierten Essen verstärkt. Die Kundinnen und Kunden bemerken den Unterschied kaum. Im Sensoriklabor der Fachhochschule Münster untersucht der Ernährungswissenschaftler Guido Ritter, woran das liegt: Hat der Mensch sich schon zu sehr an den Geschmack von Fertiggerichten gewöhnt?

Im Vergleichstest „vom Profi selbst gekocht“ gegen Fertiggericht sind manche Testesser tatsächlich im Zweifel. Selbst zu Hause werden viel mehr Fertiggerichte verarbeitet, als den meisten bewusst ist. Die Hersteller von Convenience-Produkten versprechen, dass mit ihren Komponenten das Kochen immer gelänge, hygienisch einwandfrei, schneller und auch noch preiswerter sei. Der Lebensmittelchemiker Hauke Hilz von der Hochschule Bremerhaven analysiert, warum die Industrie so günstig arbeiten kann und wie viel Fleisch und Fisch als teure Zutaten wirklich drin sind in einem Fertiggericht.

Im Anschluss, um 21 Uhr, folgt die Sendung „scobel – Mit Widersprüchen leben“. Im Alltag ist das Phänomen der Widersprüchlichkeit weit verbreitet. Nachhaltigkeit wird akzeptiert, solange sie nicht zu Verlust und Verzicht führt oder Einschränkungen zu erwarten sind. Paradoxa gibt es im persönlichen Bereich ebenso wie in Organisationen, Institutionen und auf staatlicher Ebene. Wenn Gesetze oder Vereinbarungen, die eindeutig schienen, unterschiedlich ausgelegt und angewandt werden, entstehen bereits solche Paradoxa. Sie verdeutlichen Identitätsprobleme und gesellschaftliche Konflikte – und nicht selten verhindern sie angemessenes Handeln. Doch der Mensch entwickelt in der Regel in psychologischen Lernprozessen Fähigkeiten, um solche Situationen zu regulieren und den Konsequenzen zu entgehen. Wie aber entsteht ein gelungener Umgang? Welche Kompetenzen sollten dafür gefördert werden? Welche Funktionen haben Widersprüche für Demokratien, pluralistische Gesellschaften, Krieg und Frieden? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.



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