Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Die Bio-Community aus aller Welt trifft sich wieder in Nürnberg

Nachdem im vergangenen Jahr die Weltleitmessen für gesunde wie nachhaltige Ernährung, ökologische Landwirtschaft und Naturkosmetik, der Bio-Community aufgrund der diversen Corona-Regelungen erstmals nur in digitaler Version zur Verfügung stand, spricht die BIOFACH mit der traditionell angegliederten Vivaness-Messe – diesmal im Sommer statt wie vor Covid immer im Februar – wieder alle Sinne an. Neben dem Anspruch mehr Bewusstsein für das Thema Klimaneutralität zu schaffen wird 2022 unter anderem das Sujet Unverpackt  eine wichtige Rolle spielen.

Vom 26. bis 29. Juli ist Nürnberg wieder Gastgeber der weltweit wichtigen Messen im Bereich der Bio-Lebenmittel und -Kosmetik: Biofach und Vivaness bilden wieder einen Treffpunkt der großen und kleinen Akteure, der alten Hasen und der Branchenneulinge, mit bekannten Produkten und absoluten Neuheiten. Rund 2.500 Aussteller werden diesmal auf der Biofach erwartet, 200 davon auf der Internationalen Fachmesse für Naturkosmetik.

Reduzierung des Verpackungsmülls

Neben bekannten Erlebniswelten wie „Olivenöl“, „Vegan“ und „Wein“ bietet die Biofach 2022 ihren Besuchern unter anderem einen Angebotsbereich, der immer mehr an Bedeutung gewinnt: Unverpackt. Ökologisch bewusste Verbraucher achten auf die Verpackung, kaufen gezielt in Läden, die ihre Angebote direkt in von Kunden mitgebrachte Behältnisse abfüllen, aber auch politisch werden Stück für Stück Rahmenbedingungen geschaffen. Insgesamt gut 50 Biofach- und zehn Vivaness-Aussteller werden sich dieses Jahr bei ihren diesjährigen Ständen speziell mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Es reicht nicht nur das Bewusstsein bei Kunden zu schaffen, sondern auch die Hersteller müssen mitgehen. Denn, bis das Produkt in den Läden unverpackt den Besitzer wechselt, muss es einen langen Lieferweg durchlaufen. Es soll haltbar bleiben und auch Hygiene-Standards sollen eingehalten werden. Es kann nicht immer auf die Verpackung verzichtet werden, deswegen werden bei der Messe unkonventionelle Lösungen und neue umweltfreundlichere Verpackungsmaterialien vorgestellt. Wie zum Beispiel weiterverarbeitetes Stroh als kompostierbare Isolierverpackungen statt Papier.

Hirse für die grüne Zukunft?

Ein weiteres Schwerpunktthema bei beiden Messen wird durch die Biofach-Kongress behandelt: Organic.Climate.Resilience. Es gehe um die Frage, wie durch „Öko“ die Lebensmittelproduktion widerstandsfähiger und klimafreundlicher wird. „Bio“ und „natur“ sollen keine Etiketten auf Produkten bleiben, sondern den Umgang mit der Natur widerspiegeln, damit man die notwendigen Veränderungen im System, um den Lebensraum zu retten, bewirken kann. Die Wege zu dem erklärten Ziel – 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030 – werden in Nürnberg auch diskutiert. Und wie so oft gibt es Wiederentdeckungen des Altbewährten: diesmal sind es die Produkte Hanf und Hirse dank der enthaltenen Nährstoffe sowie Robustheit. Es ist abzuwarten, ob Hirse zum Vorreiter der grünen Zukunft wird. Insgesamt wird verstärkt zu folgenden Themen diskutiert: Hin zu mehr Resilienz, Kreislaufwirtschaft und starken regionalen Wertschöpfungsketten; Hin zu einer artgerechten, flächengebundenen Tierhaltung und einer Pflanzenproduktion, die Böden und Wasser nicht beschädigt und verschmutzt.

Bio- und Naturkosmetik gewinnen an Markt

Die aktuellen Analysen und Zahlen zum deutschen Kosmetik-Markt verifizieren die Tendenz, die sich seit Jahren abzeichnet: Bio- und Naturkosmetik ist im Mainstream angekommen, sie sind vielfältiger und deutlich sichtbarer in sämtlichen Handelskanälen verfügbar. Jede dritte Kosmetikkäuferin soll sich im vergangenen Jahr für Naturkosmetik entschieden haben. Und auch die jüngere Kundschaft wird von der Idee der Nachhaltigkeit, der Ressourcen-, Tier- und Klimaschutz angezogen.

So steht bei der diesjährigen Internationalen Fachmesse für Naturkosmetik, Vivaness, auf dem Programm, den Trends nachzuspüren, Innovationen zu entdecken, sich einen Überblick über Marktentwicklungen und neue Produkte zu verschaffen. Es geht auch um die Vertriebskanäle. Während der, historisch gesehen, „Ur-Verkaufskanal“ für echte Naturkosmetik, der Naturkost-Fachhandel und Reformfachhandel, weiter Umsätze einbüßt, profitieren die Drogeriemärkte, aber vor verschiedenen e-Commerce-Konzepte. Insbesondere junge Marken nutzen die Chance, ihr Potenzial per Online-Shop zu erforschen schon bevor sie in den Regalen des stationären Handels ihren Platz finden.

 



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