Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Die Top-Tipps für die erste Novemberhälfte

Aufgrund ziemlich kühler, manchmal auch niederschlagsreicher Abende träumt so mancher davon sich wie einige Tiere in den Winterschlaf zu begeben, zumindest sich bis April nur mehr wenn wirklich nötig aus dem Haus zu bewegen. Was sehr schade wäre – denn auch in den ersten Novembertagen locken in Nürnberg, Fürth und Bamberg besonders lohnenswerte Kulturevents. Neben den fünf besonders viel versprechenden Veranstaltungen die wir Ihnen nachfolgend ans Herz legen möchten, empfiehlt es sich übrigens immer mal wieder einen Blick in unsere in der Regel wöchentlich upgedate Langzeitvorschau zu werfen. Dann hätten Sie vielleicht zu den Gastspielen von Urban Priol, “Herr Schröder” oder Tutty Tran – allesamt in der Comödie Fürth – nun nicht das Nachsehen, weil “ausverkauft” bei allen Ticketdealern prangt. 

 

Die fünf ersten Novembertage stehen in Fürth im Zeichen moderner brasilianischer Rhythmen

01.-05.11.2023 – Fürth – Stadttheater – São Paulo Dance Company, Brasilien

Samba, Bossa nova, Forro, Carimbo, Merengue: Dass Brasilien das Land ist, in dem es zu jedem Musikstil auch einen eigenen Tanz gibt, erklärt auch den Durchbruch des brasilianischen Balletts. Für eine moderne Interpretation der lateinamerikanischen Traditionen steht wie kaum ein zweites Ensemble die São Paulo Dance Company, die in Fürth dem Vernehmen nach gleich drei Highlights präsentieren wird:

„Cartas do Brasil“ (Briefe nach Brasilien) ist Juliano Nunes’ erste Kreation für die São Paulo Dance Company. „Dieses Werk ist ein kleines Stück Brasilien, das in mir existiert“, sagt Nuñes. Wie beeinflussen sich Gesten in einer schnelllebigen Welt, in der doch alles wie ein Vogelschwarm miteinander verbunden ist. „Es gibt Zyklen im Leben und wir wiederholen immer die gleichen Fehler, indem wir denken, dass wir getrennt sind, dass wir verschieden sind, während in Wirklichkeit jeder Mensch eins ist.

In dem Moment, in dem wir diese Einheit verlieren, beginnen die Probleme“, sagt Nürnbergs Tanzchef Goyo Montero über seine Choreografie „Anthem“, die er für die São Paulo Dance Company geschaffen hat. Ein spannender Vorgang, hat doch Goyo Montero „Anthem“ später auch mit seiner Nürnberger Compagnie einstudiert und Ende April 2023 seine umjubelte Aufführung gefeiert. In „Umbó“ hat sich die brasilianische Tänzerin und Choreografin Leilane Teles mit der Erschaffung des Begehrens auseinandergesetzt.

Seit sich die Kompanie geformt hat, haben sie bereits 56 Produktionen herausgebracht – kurzum: Die SPCD ist stets auf der Suche nach einer Verbindung mit dem Publikum durch Neugier und die Wahrnehmung einer Tanzwelt in Bewegung. Das Programm offenbart die Vielfalt ihres Repertoires sowie die Dynamik der brasilianischen Tänzer. Sie sind leidenschaftlich, energisch und zeigen ihre Freude darüber, auf der Bühne zu sein. Die Tänzer sind vielseitig und in der Lage, zwischen klassischem und zeitgenössischem Tanz zu wechseln, immer mit einem speziellen Akzent. Das Ensemble ist Treffpunkt für ganz unterschiedliche Künstler – Choreografen, Lichtdesigner, Photographen, Gastdozenten, Autoren, Zeichner, Musiker, Kostümdesigner und andere – so dass man von einem brasilianischen Tanzprojekt sprechen kann.

Achtung: für alle fünf Auftritte (Beginn jeweils 19.30) gibt es aktuell nur noch Restkarten!

 

03.11.2023 – Bamberg – Konzert- und Kongresshalle – Erwin Pelzig – Der wunde Punkt

Schon vor über zwanzig Jahren erhielt er den “Deutschen Kabarettpreis” – im Lauf der Jahre sind Dutzende weitere wichtige Auszeichnungen hinzugekommen und entsprechend ist der Franke nicht erst seit gestern landauf landab bekannt und beliebt:

In seinem ungebrochenen Wunsch, die Kompliziertheit der Welt zu verstehen, macht sich der Kabarettist Frank-Markus Barwasser in seiner Rolle als Erwin Pelzig auf eine Reise durch die Welt der menschlichen Kränkungen. Damit schickt er sein Alter Ego in ziemlich große Fußstapfen. Schon Sigmund Freud beschäftigte sich mit den großen Kränkungen der Menschheit – von Darwins Erkenntnis, keine Krone der Schöpfung zu sein bis hin zu Freud selbst, der uns als ziemlich armselige Wichte demaskiert haben will.

In “Der wunde Punkt” ist Erwin Pelzig wieder in bewährter Begleitung seiner beiden besten Freunde, Hartmut und Dr. Göbel. Das führt zu höchst unterschiedlichen, manchmal auch abenteuerlichen Perspektiven aufs Thema. Und nicht zuletzt hilft es, dass bei aller Kränkung die Zuversicht nicht auf der Strecke bleibt. Unter anderem wenn es um die Frage geht ob sich “Künstliche Intelligenz” als große Kränkung der Zukunft herausstellen wird, indem sie den stolzen Homo Sapiens irgendwann als relativen Idioten zurücklässt? Das wäre in der Tat mehr als nur eine Beleidigung und somit sehr tragisch. Denn diese Erkenntnis steht für Pelzig fest: “Gekränkt werden die Seelen. Beleidigt werden Leberwürste. Und gekränkte Seelen sind tickende Zeitbomben”.

Seit mehr als 30 Jahren tourt Frank-Markus Barwasser mit wechselnden Bühnenprogrammen durchs Land. Viele Jahre lang war er in ARD und ZDF Gastgeber seiner Talksendung “Pelzig hält sich” und wirkte in der ZDF-Kabarettsendung “Neues aus der Anstalt” mit. Seit 2021 produziert er regelmäßig für 3Sat den Roadmovie-Talk “Beim Pelzig auf der Bank”, wo er sich mit Fahrrad und angehängter Gartenbank auf Deutschland-Reise begibt, um aufregende, interessante und auch schräge Menschen zu treffen.

 

08.11.2023 – Nürnberg – Club Stereo –  Mar Malade

Die beiden Herren hier links im Bild eint dem Vernehmen nach so Einiges: die Lust am Experiment, die unbändige Spielfreude, das gemeinsame Unterwegssein, immer wieder jedoch auch ein wenig Melancholie, Nostalgie und Einsamkeit. Kurzum: Mar Malade versprechen mit ihrem zweiten Album „Balloon“ ein funkelnd verspieltes Feuerwerk ihres so ganz und gar nicht nach Deutschland klingenden Indie-Pop. Und wollen eindrücklich beweisen, wie vielfältig das musikalische Universum des Duos aus Alexander Hauer und Michèl M. Almeida geworden ist. Mit ihrem Debüt-Album “MAR Malade” schafften sie es nach Hamburg, wo sie bei “Ina’s Nacht” vor einem Millionenpublikum ihren Song “Poster Girl” besangen. Dabei begann “Mar Malade” eigentlich gar nicht mit der Intention, eine gemeinsame Band zu gründen: Alexander und Michèl waren befreundet, trafen sich regelmäßig zum Kaffee, irgendwann griff einer der beiden aus einer Laune zur Gitarre. Aus den ersten gemeinsamen Aufnahmen wuchs mit der Zeit ein ganzes Album mit konstant über 350.000 monatlichen Spotify-Hörer. Im Sommer 2022 folgte die nächste Single „Jungle“ sowie erste Festivals, u.a. auf der Mainstage am Dockville. Vor ziemlich genau einem Jahr spielte das Duo dann die erste eigene Tour mit ausverkauften Konzerten in Hamburg, München oder Berlin. Nun folgt mit „Balloon“ das zweite Album der Band und die Reise geht weiter. Im November auf ihre zweite große Headline-Tour. Größere Clubs, größere Show, doch der Kern bleibt gleich: zwei Freunde, die ihre eigene kleine Welt kreieren und dabei die Menschen zum Träumen, Spinnen und Tanzen bringen.

Und weil den Beiden offenbar häufiger die Frage gestellt wird: Nach Aussagen der Musiker ergab sich der Bandname, weil ein Bandmitglied den gemeinsamen Dropbox-Ordner irgendwann in Mar Malade benannt hatte. Weitere Bedeutungen des Bandnamens sind das Wortspiel aus Mar (Meer) und Malade (krank) – also Seekrank bzw. „seasick“ und „Marmelade“ als etwas Süßes…

 

14.11.2023 – Bamberg – Basketball Arena in der Gereuth – Till Lindemann – Viel wurde in den vergangenen Monaten über ihn geredet, über schnellen Sex mit willfährigen Menschen kann man (muss man aber auch nicht) fraglos die Stirn runzeln, aber solange andere Behauptungen nicht auch nur ansatzweise erwiesen sind und erst recht eine Frau wie Shelby Lynn die nicht erst bei ihrem Auftritt bei “Frauen 100” in Berlin, wo sie mit Aberwitzigkeiten a la in Deutschland seien Vergewaltigungen gesellschaftlich anerkannt um sich warf, zumindest partiell unglaubwürdig erscheint, gilt für uns die Unschuldsvermutung. Und daher informieren wir: Till ist nun auch mal wieder solo unterwegs, live und in Farbe auch in Bamberg zu erleben. Und das während der Verbleib bzw. eine Verwendung im Sinne der Spender von von  Jasmina Kuhnke, Nora Tschirner, Carolin Kebekus, dem generell besonders gruseligen Rezo und einigen anderen “Sternchen” erbettelten und zumindest zeitweise von der schon öfter nicht nur ob ihrer Führungsfigur fragwürdig agierenden und fragwürdig erscheinenden Amadeu Antonio Stiftung (die tatsächlich die Chuzpe besitzt auch noch tagesaktuell eine Spendenseite zum Thema Rammstein parat zu halten) “verwalteten” weit über 800.000 Euro weiter ungeklärt scheint.

Aber zur Kunst selbst: Wenige Tage vor dem Tourauftakt (Anfang November im Leipzig) wird das “Industrial-Metal-Genie” ein Solo-Album namens “Zunge” mit brandneuen Songs – nachdem das Label Universal auf die Hasswelle aufgesprungen ist im Eigenvertrieb – veröffentlichen, das dem Vernehmen nach wieder sehr bilderreiche und gewaltige Texte bieten wird. Dass das Rammstein-Mastermind auf der Bühne Fulminantes zu bieten weiß, ist ohnedies legendär. Auch wenn “Journalisten” wie die bei “watson.de” schon im April von irgendwelchen Haken schwadronierten und darauf verwiesen, dass der Sänger “schon mehrmals Konzerte angekündigt” habe, “um diese später wieder absagen zu müssen”. Was unter anderem verschobene Auftritte während den Corona-Regelungen meinte! Und besagter Haken sei: “abgesehen von der hörbaren Zeile “Ich stehe wieder auf” (aus dem Lindemann-Song “Steh auf”), und dem Hinweis, dass weitere Infos folgen werden, erzählt das 23-sekündige Video [gemeint ist eben Lindemanns Insta-Ankündigung vom April, was mehr als branchenüblich ist – zahllose große Acts teasern eine Tour an und reichen dann teils erst nach Monaten VVK-Start und Venues nach] nicht viel. Auch die genauen Daten der Tour bleiben somit noch unbekannt.”

NACHTRAG (EDIT v. 09.11.2023) – Aktuell machen u.a. von der für Ihre niederträchtigen Lügen (ganz aktuell wieder bei den überwiegend friedlichen Protesten gegen den Genozid in Gaza bei dem bekannterweise “Israel bombardiert, Deutschland finanziert”  gerufen wird eine infame Verleumdung, dass “Israel bombardieren” skandiert worden sei) seit Jahrzehnten bekannte Springer-Presse verbreitet, Schlagzeilen a la “Lindemann sperrt Journalisten aus” oder “Lindemann verwehrt Presse den Zugang” – unseres Wissens wurden nur sog. Akkreditierungsanfragen abgelehnt, “Lindemann” besser gesagt seine Öffentlichkeitsarbeits-Teams “verweigern” lediglich Freikarten und etwaige Film-/Fotoaufnahmen. Von Hausverboten gegenüber “Journalisten” ist jedenfalls nichts bekannt!

 

15.11.2023 – Nürnberg – Z-Bau – Haller

Ein kleines Portrait des Mannes links im Bild bei den Kollegen von “laut.de” startet mit der vielsagenden Zeile

Er wär gern wie er oder sie oder du, “Hauptsache wie jemand, der weiß, was er tut”.

Im seinem bisher meist gestreamten Song auf Spotify hinterfragt er gängige Schönheitsideale: “Ich hab’ Haare auf der Brust und keine Haare auf’m Kopf / Und selbst mein Arzt fragt mich jedes Mal / ‘Sind Sie immer so blass?'” und resümiert: “Du bist schön genug”.

Man könnte auch sagen: “Haller ist Indie. Haller ist Pop. Haller ist Zeitgeist und gleichzeitig zeitlos.” – Der gebürtige Aachener macht Musik seit er denken kann. Seine Liebe für Prince hat er wohl von seinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen, genau wie seine erste Gitarre. In mittlerweile zwei EPs, seinem bereits erwähnten Indie-Hit „Schön Genug“ und dem Debüt Album „Kuss“ reflektiert er  präzise und einfühlsam wie kaum ein anderer die Fragen der Generation Y. Für seine Außendarstellung fasste es jemand nicht nur wohlwollend sondern ziemlich treffend wie folgt zusammen: “Er spielt mit der Sprache, als wäre sie ein Zauberwürfel, den es nur zu lösen gilt. Erscheinen die Themen noch so schwer und erdrückend, Haller schafft es sie mit der nötigen Leichtigkeit zu präsentieren. Die Gitarre ist dabei nie ganz verschwunden, aber dennoch inspiriert sich Haller bei allem was er mag. Irgendwo zwischen Bon Iver, Frank Ocean und Kummer hört man in seinen Songs pulsierende Synth-Bässe, treibende Hip-Hop Beats und fragile Sample-Klangwelten”.

 

AUSSERDEM empfehlenswert in der ersten Novemberhälfte 2023:

03.11.2023 – Bayreuth – Das Zentrum – Serdar Karibik – Ganz großes Kino!

04.11.23 Forchheim – Junges Theater – Barbara Ruscher

08.11.2023 – Nürnberg – MUZclub – Cava (Berliner Garage-Duo)

08.11.2023 Erlangen – E-Werk – Rikas

09.11.2023 – Nürnberg – Gutmann am Dutzendteich – Pam Pam Ida

10.11.2023 – Nürnberg – Z-Bau – Frittenbude

12.11.2023 – Nürnberg – Meistersingerhalle – Flying Steps “Flying Hänsel & Gretel”

14.11.2023 – Nürnberg – Löwensaal – Elif

15.11.2023 – Nürnberg – Z-Bau – Laibach

 

Es empfiehlt sich übrigens immer mal wieder einen Blick in unsere in der Regel wöchentlich upgedate Langzeitvorschau zu werfen.



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