Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Von Krabblern und Bären, dem Eiffelturm und ‘ner Prise Zimt

Bei kulturkueche.de heißt es wieder GEWINNE, GEWINNE, GEWINNE – konkret wartet in unserer aktuellen Verlosungsrunde Folgendes auf Sie: 1. eine schaurig-schöne Compilation aus dem Hause Bear Family Productions; 2. ein deutscher Film der nun auf DVD und BluRay erscheint zu dem der HOLLYWOOD REPORTER urteilte “Wunderbar gespielt von einem grandiosen Ensemble … fast wie ein Abstecher in die Welt von Eric Rohmer”; 3. eine CD nach dem Inside/Out-Verfahren; 4. das ERSTE Film-Abenteuer eines weltweiten Serien-Phänomens kommt ins Heimkino; 5. ein Album mit allen Facetten der Gitarre, eingefangen mit Weltstars aus allen Generationen und Genres; 6. in Vorfreude auf Weihnachten – ein Re-Release inklusive zweier neuer unveröffentlichter Tracks der legendären Pe Werner; und last but not least 7. Musik von einem Quartett, das Rockstar-Gitarren mit tanzbaren Grooves und Synthies mischt. 

Alles was Sie tun müssen um kostenfrei an wenigstens einen dieser lohnenswerten Kulturleckerbissen zu kommen: Uns bis zum 16.11.2023 – 23.59 Uhr per mail mit dem Betreff “Nicht lustig!” nach dem Motto “Humor ist wenn man trotzdem lacht” an trueffel@kulturkueche.de verraten, welche(n) aktive(n) deutschsprachige(n) “Comedian” derzeit am UNlustigsten bzw. Nervigsten finden.

Diese “Info” neben Eurer Postadresse und schon seid ihr im Lostopf. Wie bei allen schönen Spielen bzw. Preisausschreiben gilt auch bei uns, dass der berühmt-berüchtigte Rechtsweg ausgeschlossen ist. Erwähnen Sie zudem gerne in Ihrer Einsendung, welches der Gewinnspielthemen Sie ganz besonders begeistert. Werden Sie von unserem Glückself^^ gezogen, versuchen wir dies besonders zu berücksichtigen solange der Vorrat an den unten genannten Preisen reicht.

 

Auch nach Halloween steht der Herbst für gruselige Schauer – nun auch musikalisch!

Herbst. Halloween. Horror. Bear Family Records präsentiert eine CD-Zusammenstellung rund um Krabbeltiere: ‘Achtung! Insekten und Spinnen‘! Mit 28 Aufnahmen aus der Zeit von 1937 bis 1966 rund um ‚das große Krabbeln’ wird das Grauen lebendig! Genre-übergreifend hören wir neben berühmten Künstlern wie Lionel Hampton, Chubby Checker und Brook Benton auch weniger Bekanntes, teilweise erstmals auf CD.

Stellt man sich Marienkäfer, Schmetterlinge oder Honigbienen vor, kommt einem nicht gerade Halloween in den Sinn. Aber habt ihr euch schon mal eine Gottesanbeterin in Großaufnahme angesehen?

Spätestens dann lernt ihr das Gruseln. Solche Bilder dienten klassischen Horrorfilmen als Vorlage, überdimensional große Insekten und Spinnen wurden zu Song-Themen, die Angst vor Spinnen, eine der Ur-Ängste der Menschheit, lebt hier auf.

Diese handverlesene, abwechslungsreiche Zusammenstellung präsentiert ein breites Spektrum an Genres vergangener Zeiten, Klassiker, aber auch viele Raritäten. Etwa ein Drittel der Aufnahmen sind reine Instrumentals, darunter – als besonderes Highlight – eine frühe Aufnahme von Curtis Knight & The Squires, deren Lead-Gitarrist ein junger Jimi Hendrix war! Gitarrenvirtuose Buddy Merrill eröffnet das CD-Album, von Jazzer Lionel Hampton mit seinem Orchester stammt die älteste Instrumental-Aufnahme (1937). Äußerst nervige Fliegen werden von Hank Williams und Chubby Checker besungen, mit Martin Dennys Tsetse Fly wird es exotisch.

Der Klassiker und Kultfilm ‘Tarantula’ hat auch in der Musikwelt seinen ‚Fußabdruck‘ hinterlassen und ist hier mit gleich vier Interpreten vertreten. Auch ein Highlight: Die Piano-Version des Instrumental-Klassikers Bumble Boogie, in atemberaubendem Tempo gespielt von der Britin Winifred Atwell! Der CD liegt ein 16-seitiges farbiges Booklet bei, das Anmerkungen des Produzenten Marc Mittelacher zu jedem einzelnen Song sowie eine reiche Bebilderung enthält!

 

Christian Petzolds “Roter Himmel” – jetzt auch für’s Heimkino

Ein Sommer an der Ostsee. Es ist heiß und trocken, seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. In einem abgelegenen Ferienhaus zwischen Wald und Meer treffen vier junge Menschen  aufeinander: Leon und Felix, Freunde seit Kindertagen, Nadja, die als Saisonkraft im Küstendorf jobbt, und Devid, der Rettungsschwimmer.

Es sind schwebende, wie aus der Welt gefallene Tage. Und so wie ein Funke genügt, um die ausgetrockneten Wälder um sie herum in Brand zu setzen, geschieht es den jungen Menschen mit ihren Gefühlen und Hoffnungen, mit der Liebe. Es gibt das Glück und die Sehnsucht, aber auch Eifersucht, Empfindlichkeiten, Spannungen. Dann schlagen die Flammen über.

In den Hauptrollen brillieren Thomas Schubert, Paula Beer in ihrer dritten Zusammenarbeit mit Christian Petzold, Langston Uibel, Enno Trebs und Matthias Brandt. Für die meisterhafte filmische Umsetzung waren u.a. Kameramann Hans Fromm, der Szenenbildner K.D. Gruber und die Editorin Bettina Böhler verantwortlich. Roter Himmel wurde im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale mit dem Silbernen Bären – Großer Preis der Jury ausgezeichnet.

Die Idee für diesen Film ist entstanden in der Zeit des ersten Corona-Lockdowns. Die Schulen wurden geschlossen, die Kindergärten, die Spielplätze, man durfte seine Freunde nicht treffen. Den jungen Leuten wurde ihr Lebensraum genommen. Petzold: “Ich habe mich gefragt, warum diese Einschränkungen zuerst die Kinder und die jungen Menschen treffen. Warum konzentriert sich das so auf den Spaß, die Jugend, die Leidenschaften? In dieser Zeit habe ich selber mit Covid im Bett gelegen und viele dieser französischen und amerikanischen Sommerfilme gesehen. Das sind Filme, wo gezeigt wird, wie man in der Ausnahmesituation der Ferien, der Nicht-Kontrolle jemand wird. Im französischen und amerikanischen Kino sind diese Sommermonate für die jungen Menschen eine Welt, in
der sie aus sich selber heraus, aus der Begegnung mit der Welt jemand werden müssen. Es geht um den letzten Sommer ehe man ins Erwachsenenalter eintritt, der letzte Sommer der Unbeschwertheit. Und gleichzeitig ist er vielleicht so etwas wie der letzte Sommer für alle, weil die Wälder brennen. Das war das Grundrauschen für diesen Film, für die Beschäftigung mit diesem Film.”

 

Neu beim Label: Silberblick Musik – Andreas Albrechts siebtes Album

Klare Konzepte sind eine Stärke des Berliner Liedermachers und Musikproduzenten Andreas Albrecht. 2012 malte er ein Jahr lang jeden Tag ein Bild als lebendigen Kunstkalender. Einmal brachte er eine Doppelveröffentlichung heraus, ein Musikalbum mit Band, eins allein am Klavier eingespielt. Bei der letzten Veröffentlichung 2019 kombinierte er das und spielte ein Bandalbum komplett allein ein. Auch jetzt bringt er wieder zwei Welten zusammen. Zwei Welten wie sie selten unterschiedlicher geklungen haben. Eine schaut auf das was in den letzten vier Jahren um ihn herum passierte, die andere zieht sich ins Private zurück. „Nach außen, nach innen“ geht es auf dezidiert getrennten Seiten. Ein Konzept, das zwei komplett unterschiedliche Stimmungen nebeneinanderstellt und somit auch miteinander korrespondieren lässt.

Auf der eher kampflustigen Außen-Seite, die hörbar Spaß an der Ironie hat, singt Albrecht unter anderem aus der Perspektive von Klimawandelleugnern. Innen begleiten wir Albrecht in die Gedanken eines jungen Vaters, der er selbst vor Kurzem geworden ist. Da ist er ganz Poet, stromert durch „Schlaflosland“ und „Treibholzzeit“, erinnert sich auch ans eigene Kindsein. Graphisch begleitet wird diese Idee der konträren Welten auf dem von Fotograf Christian Reiser gestalteten Digipack. Es hat zwei gleichberechtigte Vorderseiten und zur korrekten Ansicht muss man es drehen. Scheinbar voneinander getrennt, bewegen sich die Themen so allein schon rein mechanisch um einander, werden aber auch durch das Diskursive in den Texten von einer Form zusammengehalten. Analog dazu wurde die Innenseite der Pappe bedruckt, anstatt wie üblicherweise die Außenseite. Dieses sogenannte Inside/Out-Verfahren ist geradezu gemacht für dieses Album.

Albrecht ist seit Ende der Achtziger Jahre Teil der Berliner Musikszene. Er ist Sänger, Schlagzeuger, Pianist und vielbeschäftigter Produzent. Unter anderem zeichnete er sich für die letzten drei Alben von Manfred Maurenbrecher verantwortlich, die allesamt mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt wurden. Auch Musikerlegende Lüül engagierte ihn für sein Album „Wanderjahre“ und den darauf befindlichen Berliner Radiohit „West-Berlin“. Neben Auftragskompositionen für Filme, Kunstprojekte oder Werbung entstanden immer wieder eigene Lieder. Er spielte in Bands wie Die Tanzenden Herzen, Puls, Aparatschik und unter eigenem Namen. Seit ein paar Jahren präsentiert er gemeinsam mit dem Liedermacher Holger Saarmann eine monatliche Lied-trifft-Literatur-Reihe namens Geschmacksverstärker und ist Teil der Vorwärts-Folk-Kapelle FloBêr.

 

Neu für’s Heimkino – Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film

Alleine sind sie stark, gemeinsam sind sie unschlagbar – die filmische Adaption der weltweit beliebten Animationsserie begeisterte allein in Deutschland bereits über eine Million Zuschauer im Kino und kommt nun zu allen großen und kleinen Fans nach Hause!

Die tollpatschige Teenagerin Marinette schlägt sich durch den Schulalltag in Paris – Höhepunkte ihres Tages sind die Momente, in denen sie ihren großen Schwarm Adrien sieht. Als Marinette eines Tages ein „Miraculous“ findet, verwandelt sie sich auf wundersame Weise in die Superheldin Ladybug. Die neu-erlangten Superkräfte muss Ladybug erstmal unter Kontrolle bringen, doch Hilfe kommt von dem charismatischen Superhelden Cat Noir.

Was Marinette nicht ahnt: Hinter Cat Noirs Maske verbirgt sich Adrien! Als ein fieser Mega-Schurke mit dunkler Magie Paris bedroht, müssen sich Ladybug und Cat Noir verbünden. Um die Stadt zu retten, begeben sich die beiden auf eine gewagte Mission und ein unvergessliches Abenteuer von den Katakomben der Stadt bis hinauf zu den atemberaubenden Höhen des Eiffelturms beginnt…

Mit Witz, Feingefühl und Kreativität überzeugt das wunderbare Superhelden-Abenteuer und ist der perfekte Einstieg in die Welt von Ladybug und Cat Noir, der auch losgelöst von der Serie perfekt funktioniert. Untermalt wird der Film von tollen Songs, die im Deutschen von den erfolgreichen Popkünstlern Sarah Engels und Mike Singer eingesungen wurden.

 

Johannes Tonio Kreusch: Times of Joy

„Times of Joy“, das sind für Johannes Tonio Kreusch seit vielen Jahren seine Erlebnisse als Gitarrist und Musiker. Eine Freude, die – das wird oft vergessen – hart erarbeitet sein wollte. Kreusch studierte zunächst Philosophie, bis ihn die Klarheit und Schönheit der Klänge von Johann Sebastian Bach endgültig zur Gitarre führten und zum klassischen Gitarrenstudium nach Salzburg und New York.

Dem fast egomanischen Solistentum und der beengenden Genre-Reinheit der klassischen Szene setzt er einen holistischen Ansatz entgegen. Sozusagen als Gesellenstück interpretierte er auf seinem Debut-Album die Gitarrenmusik von Heitor Villa-Lobos neu,
in dem er sich tief in die Quellen und Manuskripte dieses genialen brasilianischen Komponisten einarbeitete. Dann experimentierte er mit dem Gitarrenklang und fand mithilfe seines Bruders, des Jazzpianisten Cornelius Claudio Kreusch – mit dem er sich bis heute kongenial ergänzt – den Weg zur Improvisation. Schließlich machte er als künstlerischer Leiter der Gitarrenfestivals in Hersbruck und Wertingen sowie der Ottobrunner Konzerte die Tür für die Gitarre so weit auf wie kaum jemand zuvor: stil- und genreoffen. Denn das ist für Johannes Tonio Kreusch die Grundlage seiner „Times of Joy“: die Begegnung. Das Gespräch über und durch die Musik. So versteht man den Titel seines neuen Albums richtig: Es ist eine Sammlung der schönsten dieser Begegnungen, fast schon eine Quintessenz seines bisherigen musikalischen Schaffens. Eingefangen vorzugsweise in Duetten mit herausragenden Gestalten, die ihn einen Teil des Weges begleiteten.

Fulminant beginnt dieser Reigen. Im Duett mit der grandiosen griechischen Gitarristin Antigoni Goni, einer Freundin aus New Yorker Zeiten, erklingen zwei rasante Stücke von „Giaconda’s Smile“, einem der berühmtesten – 1965 in New York von niemand Geringerem als Quincy Jones produzierten – Alben des griechischen Oscar-preisgekrönten Komponisten Manos Hadjidakis. Ein Feuerwerk von Eleganz, Virtuosität und Klangreichtum – arrangiert von Tulio Peramo-Cabrera, einem der wichtigsten kubanischen Komponisten, der zu den ältesten musikalischen Weggefährten Kreuschs gehört und ihm viele Werke auf den Leib geschrieben hat.

Genauso bezwingend ist es, wenn Johannes Tonio Kreusch die Klarinette des einmaligen Giora Feidman begleitet. Zunächst beim Traditional „Bublitschki“ im gewohnten Gestus des „Klezmerkönigs“ Feidman; dann aber auch bei Angel Villoldos Tangoklassiker „El Choclo“ und Heitor Villa-Lobos‘ „Bachianas Brasileiras No. 5“, das auch die lateinamerikanische Seite des gebürtigen Argentiniers Feidman hervorhebt. Wie auch die große Vorliebe von Kreusch für den lateinamerikanischen und afrokaribischen Musikkosmos, die ihn seit jeher erfüllt.

So ist folgerichtig, dass Kreusch das anschließende Duett mit dem bedeutenden argentinischen Gitarristen und Komponisten Máximo Diego Pujol spielt, ebenfalls einem langjährigen Weggefährten, der bereits einige Kompositionen für Kreusch geschrieben hat. Die beiden Duo-Partner interpretieren einfühlsam zwei von Pujols Kompositionen, dem von Melancholie fast in einen wilden Western-Soundtrack mündenden „Stella Australis“ nd dem lyrisch-meditativen „Sombrio“. Abschließend ist ein bezauberndes und berührendes Arrangement von „El Ultimo Café“, einem Tango-Klassiker von Hector Stamponi und Cátulo Castillo zu hören. Mindestens so berührend ist „Consciencia“ – das gemeinsame Stück der Kreusch Brüder mit der kongenialen brasilianischen Sängerin Badi Assad.

 

Ein Weihnachtsalbum dessen Songs nur gelegentlich das heilige Fest zum Thema haben

Allüberall auf den Tannenspitzen, sah ich goldene Lichtlein sitzen in der stillen Nacht, heiligen Nacht, die alljährlich Emotionen zum Konzentrat einkocht und allerlei Kitsch zu angeblich atmosphärischer Dichte verklärt. Doch es gibt einen eleganten Weg heraus aus der Weihnachtsfalle, Pe Werner machte es schon 2013 vor. Sie hat sich auf eines der größten Risiken im Popgeschäft eingelassen und mit „Ne Prise Zimt“ ihr erstes Weihnachtsalbum aufgenommen. „Ich wurde schon seit Jahren angesprochen“, sagte die Wahl-Kölnerin seiner Zeit, „ob ich nicht mal ein Weihnachtsalbum machen möchte, weil das irgendwann jeder mal macht“. Statt dem Drängen einfach nachzugeben, hat Pe Werner klug zu einem „Ja, wenn“ gefunden. Wenn die Lieder keine Altbekannten sind, wenn sie ihre eigenen Songs beisteuern darf. Dann: Herzlich gern. Und so gab es mit „Ne Prise Zimt“ Deutschlands erstes Weihnachtsalbum, das auf unterhaltsam wie poetische Art die vierte Jahreszeit feiert, sie aber deshalb noch lange nicht zur Idylle verklärt. Seit sie dann und wann mit Big-Bands gearbeitet habe, erklärt Werner, seien die Anfragen zur Zusammenarbeit häufiger geworden. Bei der Kooperation mit der HR-Bigband zu „Ne Prise Zimt“ habe der eigentliche Reiz darin bestanden, nicht die Klischees zu bedienen, sondern neue Songs zum Thema zu schreiben.

Bedarf es einer speziellen Stimmung, um solche Lieder für feierliche Anlässe zu schreiben oder geht das auch im Sommer am Strand? „Das ist wie die Frage, ob ein guter Autor von Kriminalromanen schon mehrere Verbrechen begangen haben muss“, lacht Pe Werner. „Meine Antwort lautet: Nein. Ich habe die Lieder bei 36 Grad im Schatten auf Mallorca geschrieben. Das war schon lustig, mit dem Blick aufs glitzernde Meer zu schreiben ’Lass es schnein’. Ich verfüge über eine blühende Fantasie, für mich ist es vollkommen unerheblich, wo ich gerade bin“. Wer glaube, man müsse in einer verhängnisvollen Lage sein, um eine Ballade schreiben zu können, sei einem Irrtum aufgesessen – zumindest in ihrem Fall. „Ich kann quietschvergnügt sein und dabei ein todtrauriges Lied schreiben“. Außerdem bedinge der Zeitplan eines Weihnachtsalbums ja fast zwingend, dass es im Sommer vorbereitet wird.

Pe Werner glänzt hier mit einem guten Dutzend selbst verfasster Songs, die zum einen auf so wunderbare Titel wie „Bahnhofsdrogerie“, „Gans oder gar nicht“ und „Geparkte Männer“ hören, die aber bei genauerem Hinhören fernab einer bloß fröhlichen Art und Weise stehen, der Vorweihnachtszeit einen neuen Soundtrack zu schenken. Da wird daheim dem Veganer mit süffisantem Lächeln eine Tofu-Gans serviert („Gans oder gar nicht“), da ruft aber auch nichts als „Ne Prise Zimt“ bittersüße Erinnerungen an die Vergangenheit wach. „Viel zu kalt“ mutet an wie Dixieland Jazz und Pe Werner wünscht sich darin die kalte Jahreszeit Igel-gleich im Winterschlaf verbringen zu dürfen. Und über eine Hymne an die Station der letzten Rettung fürs Shopping an Heiligabend darf sich ausgerechnet die – „Bahnhofsdrogerie“ freuen.

 

Wenn der Vater mit dem Sohne

¡TILT! ist eine 2015 gegründete Alternative Band, deren musikalische Basis für ihr energiegeladenes Auftreten eine Mischung aus Rock und Alternative mit Pop-Elementen bildet. Anstatt sich auf einen Stil zu beschränken, hat das Quartett Rockstar-Gitarren mit tanzbaren Grooves und Synthies gemischt und darüber die einzigartige Stimme von Frontmann Dominik Bickel gelegt. Seine Vielseitigkeit zwischen Falsett-Pop und Rock-Röhre gibt der Band einen ganz eigenen Charakter.

Inhaltlich werden dabei in deutschen Texten positive, als auch negative Emotionen, Streitereien und Auseinandersetzungen mit sich selbst thematisiert. Zusätzlich hat ¡TILT! mit Til Kattke einen jungen Gitarrero am Start, der mit seinen unkonventionellen Akkorden und explosiven Gitarrensoli einen faszinierenden und besonderen Sound erzeugt.

In Kombination mit der tighten Backline ergibt sich ein emotionales Gesamtbild, das auf dem neuen Album soundtechnisch perfekt in Szene gesetzt wird und die Zuhörer fesselt. Auch die Besetzung der Band ist wie ihre Musik außergewöhnlich. Sie setzt sich aus den beiden besten Freunden Dominik Bickel und Til Kattke zusammen und wird von Tils Vater Lennart Kattke am Bass und Hauke Nies als perfekte Bereicherung am Schlagzeug komplettiert.

In Eigenregie konnten Streams in 100.000-facher Höhe erreicht und eine Europa-Tour gespielt werden, die unter anderem Stops in London und Amsterdam beinhaltete. Somit wurden bereits über 10.000 Anhänger auf verschiedenen Plattformen verteilt gewonnen. Auf diese Weise ließ sich das Interesse von Stevie Salas wecken, der das neue Album produzierte und bereits mit Größen wie Justin Timberlake, Mick Jagger oder Rod Stewart zusammengearbeitet hat.

 

Zur Erinnerung: Alles was Sie tun müssen um kostenfrei an wenigstens einen dieser lohnenswerten Kulturleckerbissen zu kommen: Uns bis zum 16.11.2023 – 23.59 Uhr per mail mit dem Betreff “Nicht lustig!” nach dem Motto “Humor ist wenn man trotzdem lacht” an trueffel@kulturkueche.de verraten, welche(n) aktive(n) deutschsprachige(n) “Comedian” derzeit am UNlustigsten bzw. Nervigsten finden.



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