Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Eine kleine Maus und ein großes Abenteuer

„Yuku und die Blume des Himalaya“ heißt der belgische Kindertrickfilm über ein Mäusemädchen, das für ihre schwerkranke Oma eine seltene Pflanze besorgen will. Mit ihrer Ukulele und vielen Liedern gewappnet macht es sich auf den Weg zu einem schier unerreichbar scheinenden Ort.

Yuku lebt zusammen mit ihrer Großmutter, einer allseits geschätzten Geschichtenerzählerin und Hüterin alter Bücher, mit ihrer Mutter und vielen jüngeren Geschwistern im Keller eines Schlosses. Statt der Mutter beim Essensammeln von Essbaren in der von einem aggressiven Kater bewachten Schlossküche zu helfen, sitzt sie lieber mit anderen Heranwachsenden zusammen bei der Oma und lauscht deren spannenden Geschichten und begleitet die Erzählungen der alten Frau auch oft mit ihrer Ukulele. Das Instrument hat sie von ihr geschenkt bekommen und beherrscht es mittlerweile sehr gut, was Yuku, ihren Freunden und ihrer Familie eines Tages auch sprichwörtlich das Leben rettet – denn als besagter Kater mal besonders unnachgiebig Jagd auf die Mäuse macht, lenkt sie ihn mit ihrem „Fat Cat Ska“-Song ab und alle können sich in Sicherheit bringen. Doch von einem Schlag auf den anderen ist Yukus Welt trotzdem nicht mehr heile_ Die Oma ist schwer krank, ist sich sicher, dass sie alsbald von einem blinden Maulwurf weggebracht werden muss (eine metaphorische Umschreibung für den “Gang” ins Totenreich, was in diesem Film aber auch visuell schön in Szene gesetzt wird). Und so beschließt das Mäusemädchen sich auf eine Reise zu begeben, um ihrer Großmutter für diesen letzten Weg und die folgende Zeit in ewiger Dunkelheit die sagenumwobene “Blume des Himalayas”, eine lichtspendende Pflanze zu bringen. Auf ihrer abenteuerlichen Reise für dieses Geschenk trifft die kleine Yuku verschiedenste Tiere, manche davon sind ihr wohlgesonnen, andere weniger. Doch die Ukulele und ihre Lieder könnten ihr helfen weiterzukommen…

Die belgisch-französisch-schweizerische Koproduktion „Yuku und die Blume des Himalaya“ ist entsprechend ein sehr musikalischer Trickfilm, empfohlen für Kinder ab 4 Jahren. Die gut einstündige Geschichte von einem smarten Mäusemädchen entspringt der Feder von Arnaud Demuynck, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in Personalunion. Der Zeichenstil scheint auf den ersten Blick sehr schlicht, doch die Verwendung von Aquarell und Wasserfarben hat einen ganz besonderen Charme: dadurch wirkt der gesamte Film wie ein Bilderbuch, verläuft ohne zackige Übergänge von einer Szene zur nächsten. Und wie angedeutet: Für jede neue Begegnung hat Yuku eine passende Melodie und einen abwechslungsreichen Text in petto. Droht dabei eine größere Gefahr, wie etwa als ein Wolf ihren Weg kreuzt, hat das kleine Mäusemädchen bei ihrer abenteuerlichen Reise nicht nur ihren eigenen Mut auf ihrer Seite: mit Hilfe von neu gewonnenen Freunden scheint tatsächlich jede Hürde leicht zu überwinden. Ähnlich leichtverdaulich ist in dieser Produktion auch das Themenfeld Tod umrissen. Kurzum: wer es ein bisschen seicht und vor allem lebenbejahend mag, wenn es um ein Kinoerlebnis für den eignen jungen Nachwuchs geht, ist hier gut aufgehoben: Yuku ist ein Film der mitten ins Herz zu gehen vermag.

 



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