Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Vier Freunde gegen die Zeit

Während eines Volksfestes vergiftet ein mysteriöser Täter frei zugängliche Getränke. Die betroffenen Erwachsenen fangen an, sich fortan wie Kinder zu benehmen, was zu Erschöpfung und – wenn in 48 Stunden kein Gegenmittel gefunden wird – zum Tode führen kann. In dem estnischen Kinderspielfilm “Der Geheimbund von Suppenstadt” versuchen vier Nachwuchsdetektive ihre Verwandten und Nachbarn zu retten.

suppenstadtMaris (Olivia Viikant) Eltern arbeiten viel und sind entsprechend öfters nicht zu Hause. So verbringt das Mädchen die meiste Zeit mit ihrem Großvater, einem Professor, dessen Arbeitszimmer fast wie ein Alchemistenlabor aussieht – wäre da nicht ein Laptop auf dem Tisch. Der Opa weiß die Phantasie und die Neugier seiner Enkeltochter zu beschäftigen, indem er immer neue und kompliziertere “Schnitzeljagden” für sie und ihre Freunde (Arabella Antons, Hugo Soosaar und Karl Jakob Vibur) ausheckt. Mari und ihre kleine Gang sind somit immer in Bewegung, auf Fahrrädern, durch die kleinen Gassen von Tartu. Doch auf einmal lastet eine schier unlösbare und vor allem lebenswichtige Aufgabe auf ihren Schultern: Sie müssen anhand eines altes Buches ein Gegengift finden, um viele Erwachsene, darunter auch den Großvater, zu retten. Ein maskierter Unbekannter hat bei einem Volksfest frei zugängliche Getränke vergiftet. Die Betroffenen benehmen sich in der Folge wie kleine Kinder, sowohl physisch als auch psychisch. Gibt es in 48 Stunden keine Lösung, werden sie ersten Untersuchungen zufolge vor Erschöpfung sterben. Als ob diese Aufgabe nicht kompliziert genug wäre, müssen es die vier Freunde nicht nur mit dem Bösewicht aufnehmen, der es auf ein geheimes altes Buch abgesehen hat, sondern auch mit einigen Gleichaltrigen, die der Täter für seine Zwecke instrumentalisiert.

“Der Geheimbund von Suppenstadt” ist eine estnisch-finnische Koproduktion basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch. Der erste Spielfilm von Margus Paju hat in seiner estnischen Heimat viele Zuschauer in die Kinos gelockt. Es ist eine temporeich erzählte Geschichte über neugierige Kinder, angeführt von einem Mädchen, das besonders mutig und abenteuerlustig ist. Allerdings reisst der Film nicht wirklich mit. An vielen Stellen wirkt die Handlung extrem konstruiert. Und irgendwie hat man das Gefühl, würde die Geschichte offiziell in weiter Vergangenheit spielen, erschiene einiges halbwegs authentischer. Da sie aber – nicht nur am Laptop erkennbar – im Hier und Jetzt angesidelt sein soll, wirkt vieles extrem altbacken und sprichwörtlich verstaubt respektive, auch was Geschlechterbilder angeht: überholt.



Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *