Nachdem mit Zauberberg von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber bereits im Juni “das Kinderspiel des Jahres 2022” gekürt wurde, stehen seit heute auch die Gewinner in den kategorien für Erwachsene fest: den klassischen Spiel des Jahres-Titel errang “Cascadia” von Randy Flynn; Kennerspiel des Jahres 2022 ist die bei Pegasus erschiene Veröffentlichung “Living Forest” von Aske Christiansen.
Im Grenzgebiet zwischen dem Nordwesten der USA und Kanada liegt die Region „Cascadia“, die sich durch ihre abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenvielfalt auszeichnet. Im gleichnamigen Legespiel wetteifern bis zu vier Naturfreund:innen darum, ein punkteträchtiges Biotop zusammenzustellen, in dem möglichst große Landflächen der gleichen Art zusammenhängen. Diese Aufgabe bildet aber nur eine Ebene der zweigeteilten Knobelaufgabe ab, denn die heimischen Tiere ziehen nur ein, wenn die geographischen Gegebenheiten stimmen. In einer Partie sind die Bären Einzelgänger und wollen niemanden um sich haben, in der nächsten sind sie Rudeltiere und wollen als Vierergruppe kuscheln. Nur wem es durch geschickten Landschaftsausbau gelingt, Bär, Fuchs, Bussard, Hirsche und Lachse glücklich zu machen, kann eine Partie dieses wunderschönen und zugänglichen Legespiels für sich entscheiden.
Begründung der Jury:
„Cascadia“ ist ein wahres Wohlfühlspiel. Die Spielzüge sind immer belohnend, selbst wenn die angebotene Auswahl nicht immer passend liegt. Besonders gelungen ist die zweigeteilte Puzzleaufgabe, für die eine gute Balance zwischen den passenden Landschaften mit den richtigen Tiersymbolen gefunden werden muss. Für die hohe Wiederspielbarkeit sorgen die modularen Regelkarten, die die Spielenden jede Runde vor neue Herausforderungen stellen sowie eine optionale Kampagne.
Nominiert waren außerdem:
Scout von Kei Kajino (Oink Games)
Top Ten von Aurélien Picolet (Cocktail Games)
Living Forest von Aske Christiansen ist das Kennerspiel des Jahres 2022
Der Wald brennt. Wie in der Realität ist das ebenso in „Living Forest“ eine Bedrohung für uns alle. Aus diesem Grund arbeiten alle Spielenden ein Stück weit zusammen, um die drohende Gefahr einzudämmen. Sie löschen Flammen, forsten den Wald mit neuen Bäumen auf und sammeln magische Lotusblüten, die dem heiligen Hain seine Kraft wiedergeben. Erreicht am Ende einer Runde eine Person in einer dieser drei Disziplinen mindestens zwölf Punkte, endet das Spiel und der Wald ist gerettet. Durch die Möglichkeit, den Mitspielenden zumindest ein paar dieser Siegpunkte abluchsen zu können, ist das Spiel hoch interaktiv und bis zum Schluß spannend. Unterstützt werden wir durch Naturgeister, von denen wir uns nach und nach mehr in unser Kartendeck holen. Doch Vorsicht! Einige von ihnen sind Einzelgänger, und so müssen wir stets abwägen, ob wir weitere Tierkarten zur Unterstützung aufdecken wollen. Denn sollte zu Beginn einer Runde der dritte Einzelgänger gezogen werden, sind die Aktionsmöglichkeiten auf ein Minimum reduziert. Es gilt also, rechtzeitig mit dem Aufdecken der Karten aufzuhören.
Begründung der Jury:
Drei zentrale Faktoren machen den Nervenkitzel und Reiz von „Living Forest“ aus: Das spannende Wettrennen auf zwölf Punkte, das riskante Zocken beim Kartenaufdecken und die hohe Interaktion mit den Mitspielenden. Besonders motivierend sind die drei unterschiedlichen Siegbedingungen, die für einen hohen Wiederspielreiz sorgen und je nach Spielverlauf für eine sich stets veränderte Dynamik sorgen.
Nominiert waren außerdem:
Cryptid von Hal Duncan und Ruth Veevers (Skellig Games / Osprey Games)
Dune: Imperium von Paul Dennen (Dire Wolf)