Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Blau-Silber-Rot kann nun auch bio

Der bekannteste Getränkeriese aus Österreich will fortan nachhaltiger erscheinen und stellt dafür gleich einen Viererpack an Produktneuheiten vor: neben einer Cola-Alternative in Bio-Qualität wird es herbe Sorten geben, die zum Teil auch gut zum Cocktailmixen taugen. Organics by Red Bull wurde bei der diesjährigen BIOFACH in Nürnberg, der Weltleitmesse für natürliche Lebensmittel vorgestellt und soll ab April im gesamten deutschsprachigen Raum erhältlich sein.

Eine originäre Cola von Red Bull ist an sich keine Neuigkeit mehr für den Markt. Seit einigen Jahren schon vertreibt der Konzern, der unseres Erachtens für sein Wirken im Fußballsektor in Leipzig völlig zu Unrecht gescholten wird*, einen “Softdrink” der sich dank einer ganz besonder spannenden Zutatenzusammen-setzung wohltuend von den “Brausen” seiner viele Jahrzehnte länger operierenden Mitbewerbe aus den Staaten und auch Deutschland abhebt: So kommen bei den Bullen Zitrone, Ingwer, Limette, Vanille, Süßholz, Galganz, Zimt Kolanuss, Kakao, Minze, Pinie, Nelke sowie unter anderem Cocablatt und Kardamom zum Einsatz. Auch die Zuckarmenge ist bei den Österreichern deutlich geringer als etwa bei Coca Cola, wenn auch trotzdem nicht gerade wenig für eine gesunde Ernährung: 8,8 g pro 100 ml (in eienr Coke sind es 10,6 g). Und fortan gibt es das Ganze also tatsächlich auch noch in Bio-Qualität.

Was bleibt: die Cola ist, obwohl wahrscheinlich fast jeder Mensch seit inzwischen tatsächlich mehr als dreißig Jahren bei Red-Bull zuvörderst an spezielle Wachmacher-Getränke denkt, explizit kein solches sein. Entsprechend wirbt das Unternehmen auch unter dem Hauptclaim „Echte Naturtalente“ erklärend mit den Zeilen „Natürlich erfrischend – keine Energy Drinks“ für seine neue Linie, die eben wie angedeutet, drei weitere Sorten bieten wird: namentlich Tonic Water, Bitter Lemon und Ginger Ale.

Zucker und Zitronensaftkonzentrat stammen dabei aus biologischer Landwirtschaft, die restlichen Zutaten und Aromen laut Eigenwerbung natürlichen Pflanzenextrakten. Alle vier Produkte sind Bio zertifiziert. Was die Verpackungsen angeht bleibt Red Bull seinem äußeren Erscheinungsbild treu, wenn auch nur Cola in der bekannten Blau-Silber-Rot-Kombi gestaltet ist, die anderen Sorten kommen in angenehmen Farb-Schattierungen wie Grün, hellem Silber-Blau sowie Orange-Braun daher. “Natürlich” in 100 % recyclebaren Dosen.

Die bitteren Red-Bull-Sorten haben eines gemeinsam: sie sind nicht sehr bitter, also nicht wirklich etwas für Puristen, aber umso mehr auch für Einsteiger in diese Getränkesparte geeignet. Gleichwohl sind Bitter Lemon und Co., wie ein kleiner kulturkueche.de-Schnelltest ergab, aufgrund ihrer Natürlichkeit auch bedenkenlos und geschmackssicher im Bereich Mix-Getränke/Cocktail-Zubereitung einsetzbar.

Die vollmundigen Aromen sind es, die alle drei Sorten kennzeichnet, die erst die Nase und dann den Gaumen schmeicheln. In Ginger Ale harmoniert der Geschmack von Ingwer, der deutlich hervorsteht, mit der Bergamotte- und Zitronen-Note. Ein Extrakt aus Quassia (eine Art Bitterholz) und Limette sowie Chinarinde zusammen mit Zitronensaftkonzentrat macht den Charakter des Tonic Waters aus, der erstaunlich vielseitig und komplex ausfällt. Bei Bitter Lemon werden Limone, Orange und Limette mit Quassia kombiniert.

 

* die fußballbegeisterte kulturkueche-Redaktion sagt: wer das “Modell” RB Leipzig kritisiert, aber kein Problem hat, dass – keineswegs nur bei “Werksmannschaften” wie Leverkusen und Wolfsburg – sondern seit langer Zeit unter anderem in München, in Hannover und auf Schalke einzelne Unternehmer sprichwörtlich Narrenfreiheit besitzen, ist bigott! Und dabei muss man noch nicht einmal darüber diskutieren, dass RedBull-Fußball in Deutschland nicht zuletzt dank Ralf Rangnick zumindest bisher in Strukturen läuft, die Nachhaltigkeit ausstrahlen, eine solide Jugendarbeit bieten und Mitbewerber in der höchsten deutschen Spielklasse mit aggresivem Abwerben verschont.

 



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