Nicht nur, wenn sich dunkle Gewitterwolken und strahlende Sonne mehr oder minder schlagartig abwechseln, kann es ganz schnell passieren, dass eine Autofahrt kaum noch Spaß macht, ja regelrecht kräfteraubend sein kann, weil man kaum noch verbünftig sieht oder permanent damit beschäftigt ist, eine Sonnenbrillen auf und ab zu setzen. Ohnedies kann eine solche Teil selbst in perfekter Sehstärke bei Fahrten in der Nacht oder zum Beispiel bei Regen im Dämmerlicht rein gar nichts ausrichten, um sich vor den teils arg grellen Scheinwerfern des Gegenverkehrs zu schützen. Ein “Universal” Tag- und Nacht-Auto-Blendeschutz, den wir im Onlineshop pearl.de entdeckt haben, verspricht hier für sämtliche vorgenannten Fälle Abhilfe zu schaffen.
Wenngleich das Werbevideo dort auf den ersten Blick extrem übertrieben wirkt, förmlich so tut, als gäbe es hier ein wahres Wundermittel zum Taschengeldpreis – das Tool zum Aufstecken für alle gängigen PKW-Sonnenblenden kostet tatsächlich nicht mal sieben Euro – muss man schon rein theoretisch attestieren, dass es ein zentrales Sicherheitsproblem beim Fahren ausgemacht hat. Die tieferstehende Sonne morgens und abends ist mitunter heimtückisch. Und je nach zurückzulegender Wegstrecke sind Sonnebrillen und erst recht die reinen Sonnenblenden im Auto eben tatsächlich alles andere als eine zuverlässige Abhilfe. Je nach Lichtverhältnissen, reiche es fortan aber, die gelbe oder die graue Scheibe des Gadgets herunterzuklappen und man habe das perfekte Sichtfeld und die Quälerei ein Ende.
Der “Lescars Universal-Tag- & Nacht-Auto-Blendschutz für Sonnenblende” – so die lange Produktbezeichnung, besteht aus zwei Acrylscheiben für Tag (in grauer Farbe) und Nacht (gelb), beide 30 x 13 cm groß, befestigt mit Scharnieren an ein und dem selben Halte-Clip, der an jeder Sonnenblende egal bei welchem Autotyp spielend leicht aufgesteckt werden kann; ebenso mühelos ist es schließlich zwischen den beiden Blenden zu wählen oder beide zu “deaktivieren”. Das Gesamtgewicht des Sicherheitstools beträgt gut 170 g. In der Handhabung ist es so, dass die Scharniere je nach Sonnenblendendicke der unterschiedlichen KFZ-Bauer etwas zu fest wirken können: es wäre aber auch nicht sehr praktisch, die hochgeklappten Scheiben – zum Beispiel bei starker Bremsung – plötzlich vor der Nase zu haben.
Den Tag- und Nach-Blende-Schutz haben wir in vier verschiedenen Autos mit drei bebrillten und zwei unbebrillten Fahrern ausprobiert. Einzig der Eindruck einer etwa 1,62 cm großen Frau in einem Twingo der ersten, der optisch betrachtet einzig kultigen Baureihe, einem Wagen ohne höhenverstellbaren Sitz also, war negativ: Die Blenden schützten nur ihr oberes Sichtfeld, was bei Tageslicht, wenn die Sonne noch hochsteht, als ein bisschen vorteilhaft gewertet, aber als “überhaupt kein Gewinn” bei untergehender Sonne beziehungsweise Nachtfahrten empfunden wurde. Noch dazu ärgerte diese Testerin, dass sie, wenn sie versuchte sich in ihrem Sitz etwas aufzurichten, um den Schutzbereich ihres Sichtfelds zu vergrößern, mit dem Kopf an die heruntergeklappte Blendescheibe stieß.
Sehr zufrieden bis überschwänglich waren hingegen die Bewertungen aller anderen Tester, auch größer gewachsener Fahrer am Steuer des in der Tat eine ganz spezielle Windschutzscheibenbauweise aufweisenden Renault. Besonders bei einem Brillenträger, der aktuell keine Sonnenbrille in seiner Sehstärke besitzt, stand bereits nach zwei kurzen, etwa 20 Kilometer langen Testparcours, einem bei gerade untergehender Sonne, und einem bei Nachtfahrt mit Regen unumstößlich fest, dass er sich dieses Lescars-Produkt unbedingt privat zulegen müsse.
Uneingeschränkt bewerten unserer Tester das Fahren mit der Blende als “über alle Maßen hilfreich”, wenn es um den Einsatz gegen die tieferstehende Sonne geht. In der Nacht, so einige kritische Stimmen, ist der Effekt nicht ganz so herausragend, die entgegenkommenden Lichter werden nicht umfangreich gedämpft, aber wenn einem künstlich in gelb verzauberte Scheinwerfer entgegenstrahlen, sei das immerhin wiederum deutlich besser, als das grelle Weißlicht traditionell ausgestatteter PKWs. Auf Rücksicht für Entgegenkommende ausgerichtete LED-Lichter sind im Straßenverkehr ja noch in der Minderheit.
Fazit: Für 6,90 Euro scheint uns diese Schutzmöglichkeit für die meisten Autobesitzer gar als Anschaffung im Doppelpack überlegenswert – denn auch die Augen der Mitfahrer könnten dank dem pearl.de-Gadget tendenziell fortan wieder entspannter reisen. Vor allem aber ist die Person, die den Wagen lenkt – wenn es sich eben im Zusammnspiel Größe des Fahrers, Sizposition und Windschutzscheibenform aufgeht – in jeder Lichtsituation nicht “nur” von störenden Effekten der Sonne oder des Gegenverkehrs im “Handumdrehen” geschützt: nein, man sieht, egal ob bei gelber oder grauer Blende, stets noch ausreichend gut, was sich auf einen zubewegt bzw. wo es mit der Fahrbahn lang geht. Einzig sollte Kaufinteressenten noch bewusst sein, dass PKWs, in denen das Lescars-Tool aufgesteckt ist, die Funktionalität der autoeigenen Sonnenblende ziemlich stark eingeschränkt ist. Es heißt also: entweder oder. Im Zweifelsfall findet das Blendschutz-Produkt aus dem Buggingener Online-Shop bis zu seinem nächsten Einsatz aber im Handumdrehen in den meisten Handschuhfächern einen guten “Parkplatz”.
Bestellung/Handling: 5/5 + Qualität/Originalität: 4/5 + Preis/Leistung: 5/5