Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

DIE TOP-TIPPS FÜR DIE ZWEITE NOVEMBERHÄLFTE

Aufgrund ziemlich kühler, manchmal auch niederschlagsreicher Abende träumt so mancher davon sich wie einige Tiere in den Winterschlaf zu begeben, zumindest sich bis April nur mehr wenn wirklich nötig aus dem Haus zu bewegen. Was sehr schade wäre – denn auch in den ersten Novembertagen locken in Nürnberg, Fürth und Bamberg besonders lohnenswerte Kulturevents. Neben den fünf besonders viel versprechenden Veranstaltungen die wir Ihnen nachfolgend ans Herz legen möchten, empfiehlt es sich übrigens immer mal wieder einen Blick in unsere in der Regel wöchentlich upgedate Langzeitvorschau zu werfen. Dann hätten Sie vielleicht zum Gastspiel von Raum 27 im Z-Bau nun nicht das Nachsehen, weil “ausverkauft” bei allen Ticketdealern prangt. Ebenfalls nicht am 18.11.2023 in der Fürther Comödie bei “Quatsch Comedy Club – Die Live Show”, welche ebenfalls keine freien Plätze mehr bietet…

20.11.2023 – Nürnberg – Meistersingerhalle – Georgian National Ballet Sukhishvili

Atemberaubende Tanzszenen und perfekte Choreographien, die dem Auge schmeicheln. Eine faszinierende Einführung in die Geschichte, Kultur und Traditionen ihres Landes bietet die Dance Company Sukhishvili mit rund 70Tänzern und einem Orchester mit klassischen Instrumenten. Ihre Musik vereint kaukasische Melodien harmonisch mit Samba-Rhythmen. Das zweistündige Programm klingt orientalisch und westlich zugleich – nicht nur, wenn das Ensemble sein umwerfendes Perkussionintermezzo hämmert.

Als “achtes Weltwunder” hat man das Ensemble Sukhishvili bezeichnet, Kritiker schrieben auch von einem “verzaubernden Schauspiel”, einem “Wirbelsturm auf der Bühne” und dem “Edelstein der Folklore mit klassischem Schliff”. 1990 wurde ihre Arbeit als beste Show am Broadway ausgezeichnet. Die Tänze, die im Laufe der Jahre aufgeführt und immer wieder um moderne Facetten ergänzt wurden, sind in ihrer Heimat längst zur Tradition und zum Vorbild für andere Tanztruppen geworden. Mehr als einmal gibt es atemberaubende Szenen mit Sprüngen zu sehen, die der Schwerkraft widersprechen.

Nicht ohne guten Grund ist das 1945 gegründete Ensemble von vielen weltbekannten Impresarios und Agenturen präsentiert worden. Die “Georgian State Dance Company” gastierte auf mehr als 200 Tourneen in 88 verschiedenen Ländern und begeisterte bereits mehr als 50 Millionen Menschen. Sie ist in der Royal Albert Hall aufgetreten, am Coliseum, an der Metropoliten Opera, am Madison Square und an einer Vielzahl weiterer sagenumwobener Veranstaltungsorte. 1967 hieß die Mailänder Scala das Ballett willkommen – das war das erste und einzige Mal, dass eine Folklore-Gruppe die Gelegenheit erhielt, dort eine Vorstellung zu geben. Der Vorhang ging 14 Mal hoch – ein Rekord. Inzwischen wird das traditionsreiche Ensemble in dritter Generation von Nino und Iliko Sukhishvili geführt.

Georgier erzählen gern, dass in ihrer Hauptstadt Tbilissi auf einem alten, wenige Quadratmeter einnehmenden Platz eine orthodoxe und eine armenisch-gregorianische Kirche, eine jüdische Synagoge und eine Moschee dicht nebeneinander stehen. Dieses schöne Beispiel für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Traditionen und Kulturen spiegelt sich auch in den akrobatischen Künsten und über 300 prachtvollen Kostümen des traditionsreichen georgischen Tanzensembles “Sukhishvili” wieder. In der Kleidung des feurigen “Kintouri”-Tanzes, einer dynamischen Ode an die kleinen Händler im alten Tbilissi, verträgt sich eine einer russischen Schirmmütze ähnliche Kopfbedeckung beispielsweise ausgezeichnet mit iranischen Pluderhosen.

Beziehung zwischen georgischen Männern und Frauen beobachten. Der Mann musste einen bestimmten Abstand halten, seine Bewegungen sind ehrfurchtsvoll-scheu, allein der Ausdruck der Augen und die raschen, eleganten Bewegungen der Füße verraten Erregung und Leidenschaft. Die Annahme der Einladung erst beim zweiten Versuch bestätigt gleichsam im Verborgenen, dass der Georgier sogar in der Liebe seiner Schauspielernatur treu blieb und dass auch die Liebe selbst, die doch der Unmittelbarkeit der Gefühle bedarf, ihn keinen Moment davon abbringen konnte, in den Spiegel zu blicken, in den zu schauen ihm für sein ganzes Leben bestimmt ist. Die Wahrheit über sich selbst sagen – das ist der größte Reichtum eines Volkes, umso mehr, wenn sie mit einer solchen Eleganz ausgesprochen wird.

 

Ausverkauft ist auch: 23.11.2023 – Erlangen – Heinrich-Lades-Halle – Bukahara 

 

26.11.23 Forchheim – Junges Theater – Schwarzclown and friends

Allzu oft liegt das Hauptaugenmerk von Menschen in Franken wenn sie ans Ausgehen mit kulturellem Anspruch denken auf der Suche nach passenden Veranstaltungen in Nürnberg, Erlangen oder vielleicht noch Bamberg – Forchheim ist da leider für viele sprichwörtlich ein blinder Fleck auf der Landkarte – dabei bietet zumindest das “JTF” bereits seit vielen Jahren eine ambitionierte Mischung aus Kabarett, Comedy, Varieté, Musik und Theater. Und auch aperiodisch Großveranstaltungen wie das Zirk-Art-Festival.

Bei letzterem Kultur-Highlight führte 2021 ein gewisser Matthias Romir als Schwarzclown durch das Programm und sorgte mit seinem skurrilen Humor und Improvisationstalent für viele Lacher. Er bewegt sich zwischen Clownerie, Objekttheater und Jonglage, zwischen Slapstick und Melancholie, zwischen Klamauk und Abstraktheit und ist am Ende grotesk, ein bisschen böse und vor allem: urkomisch! Und somit vielleicht genau das richtige Kontrastprogramm für einen voraussichtlich nasskalten Novembersonntagnachmittag.

Für seine Veranstaltungen die unter dem programmatischen Titel „Zum Lachen in den Keller“ laufen, bringt er stets mindestens drei Freunde und Weggefährten mit, die alle zusammen einen abwechslungsreichen Nachmittag im Jungen Theater Forchheim versprechen. Am 20.11. sind zu Gast: Anita Bertolami (Schweiz / Figurentheater), Shiva Grings (Irland / Slapstick) und Lukas Brandl (München, Zauberei/Jonglage) – Beginn ist um 15 Uhr!

 

27.11.2023 – Nürnberg – Löwensaal – Dikka,  das rappende Rhinozeros mit „Boom Schakkalakka“ und anderen ungewöhnlichen Songs

DIKKA ist zurück! Nach dem Debüt „Oh Yeah!“ veröffentlichte das rappende Rhinozeros mit „Boom Schakkalakka“ am 26.8.2022 sein zweites Album. Und auf dem gibt’s wieder jede Menge wilde, freche und lustige Songs für starke Kinder – und genau so auch für deren Eltern! Moment mal kurz: Das Album heißt wie?! „Boom Schakkalakka“? Ganz genau, richtig gehört: „Boom Schakkalakka“! Das ist nämlich HipHop-Slang und ein Satz, den man sagt, wenn etwas richtig Cooles passiert ist. Vielleicht bekommt man deshalb schon vom Aussprechen supergute Laune – und die wird noch viel besser, wenn man das Album dann auch noch hört.

DIKKA lässt die Nashorn-Party nämlich nicht allein steigen, sondern hat natürlich wieder jede Menge Kumpelinen und Kumpels dabei, u.a. Sänger Nico Santos mit dem Eis-Song oder Wincent Weiss mit dem Titeltrack und Zahnputz-Song „Boom Schakkalakka“! Auf „La Bamba“ feiern DIKKA und Alvaro Soler zum Beispiel eine Superdupermegasause mit extralanger Polonaise – und zwar mit allen, also wirklich allen: Der Familie und den Freunden, der Gang, der Crew und der Clique. Egal ob rotes Fell, silberne Schuppen, ob mit Stoßzähnen oder ohne, klein, groß, spindeldürr oder kugelrund – alle sind eingeladen, um ordentlich Rambazamba zu machen.

 

 

 



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