Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Die Welt retten

Aus Australien kommt am 08. Februar ein farbenfroher Zeichentrickfilm namens „Arkie und die Stadt des Lichts“ nach Deutschland: Ein zwölfjähriges, nicht nur rein äußerlich ungewöhnlich erscheinendes Mädchen wagt sich auf eine abenteuerliche Reise, um ihren entführten Vater und somit auch ihre Lebenswelt zu retten.

Blister ist ein Riesenoktopus, der auf einer Halbinsel wohnt. Umgeben vom kristallklaren Meer und hohen Bergen, fliegenden Glühwürmchen und bunten Pflanzen. Mit seinen Tentakeln kann er Abgestorbenes oder Kaputtes wieder heilen. Seine kleine Tochter Arkie hat nur einen einzigen Tentakel, den zweiten Arm krönt ein Haken. In Verbindung mit ihrer Augenklappe sieht sie dann auch fast wie ein echter Pirat aus. Und so mutig ist sie auch. Weil sie ihren Tentakel zu Heilzwecken nicht gebrauchen kann, widmet sie sich mit voller Begeisterung dem Versuch mit Hilfe technischer Elemente dieses und jenes zu erfinden. Ihr Vater ist davon generell überhaupt nicht begeistert, und als sein Mädchen mal wieder erfolglos ein Gerät testet, lenkt sie zu allem Übel unfreiwillig eine Bande von Kopfgeldjägern auf ihr Zuhause. Diese Kerlen  suchen Blister schon länger – im Auftrag eines mysteriösen Wissenschaftlers namens Doktor Maybee, der die Stadt und seine Bewohner unter einer Kuppel gefangen hält und für seine grausamen Experimente der Sonne die Kraft stiehlt. Nun also muss sich Arkie aufmachen, den Vater zu retten, findet dabei neue Freunde und erfährt, wer sie eigentlich ist…

“Scarygirl“ heißt der australische Animationsfilm im Original, hierzulande kommt er mit dem Titel „Arkie und die Stadt des Licht“ in die Kinos, was allein schon deshalb schade ist, weil somit die Assoziation zu Nathan Jurevicius Grafik Novel Vorlage kaum mehr gegeben ist. Aber davon abgesehen: Die Regisseure Ricard Cussó („Combat Wombat – Plötzlich Superheldin“, „Der Wunschtraumbaum“) und Tania Vincent haben eine herrlich bunte, ja gar ansatzweise psychodelische Welt geschaffen mit äußerst originären und oft auch originell agierenden Figuren. Im Großen und Ganzen geht es um die Rettung der Welt vor dem Wahnsinn einiger Weniger und die Schaffung von Lebensbedingungen für ein friedliches Miteinander. Nach dem Motto, man sollte sich selbst und andere akzeptieren, so wie man ist bzw. wie sie sind. Vermittelt wird auch, dass man zusammen manche “Hürden” besser meistern kann, als alleine. Die Animation selbst richtig sich zwar erkennbar an Kinder (Empfehlung ab sechs Jahren), aber einige der gezeichneten Figuren, vor allem die Erfinderin in spe – das Emo-Girl Arkie, haben in jedem Fall das Zeug auch Eltern zu faszinieren. Anders als die dann doch viel zu aufdringlich platzierten Phrasen a la „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ oder „Du kannst jeden Tag etwas Gutes tun. Dann wird die Welt besser!“  Produziert hat den in vielen Phasen manchmal durchaus auch spaßigen und in anderen Sequenzen – schließlich geht es hier auch um Ausbeutung des Blisters mit unverhohlenen Foltermethoden – durchaus auch leicht gruseligen Film, bei dem auch ein wandelndes Ei mit einem Sprung in der Schale eine zentrale Rolle einnimmt, der oscarnominierte John Stevenson („Kung Fu Panda“).

 

 



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