Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Gipsy-Musik trifft auf bayerischen Kreisverkehr, Corona und Pisa-Schock

Bei kulturkueche.de heißt es wieder GEWINNE, GEWINNE, GEWINNE – konkret wartet in unserer aktuellen Verlosungsrunde Folgendes auf Sie: 1. eine CD eines Trios, die “Zingarissimo” heißt und im Untertitel verrät, dass es auch um Brahms und dessen Liebe zur ungarischen Musik geht; 2. eine Heimkino-Veröffentlichung nach dem Motto “Unterm Weihnachtsbaum wird´s deftig!” – der Eberhofer‘sche Mikrokosmos ist zurück! 3. Erneut ist der “Pisa-Schock” groß und die Meinungen darüber, welche Konsequenzen aus den ernüchternden Ergebnissen zu ziehen sind, überschlagen sich: Profunder ist da ein Buchtitel, in dem ein Schülersprecher Klartext redet; und last but not least 4. eine Buch-Neuvorstellung des Romeon-Verlages: “PROJEKT C” ist ein zum Nachdenken anregender Bildband über die Auswirkungen von Ausgangs- und Kontaktsperren während der Corona-Krise.

Alles was Sie tun müssen um kostenfrei an wenigstens einen dieser lohnenswerten Kulturleckerbissen zu kommen: Uns bis zum 27.12.2023 – 23.59 Uhr per mail mit dem Betreff “überschätzt” an trueffel@kulturkueche.de verraten, welchen Kinofilm – egal aus welchem Jahr, egal aus welchem Land – Sie persönlich als völlig zu Unrecht “gehypt”, als “wichtigen Klassiker” oder “must see” gepriesen betrachten.

Diese “Info” neben Eurer Postadresse und schon seid ihr im Lostopf. Wie bei allen schönen Spielen bzw. Preisausschreiben gilt auch bei uns, dass der berühmt-berüchtigte Rechtsweg ausgeschlossen ist. Erwähnen Sie zudem gerne in Ihrer Einsendung, welches der Gewinnspielthemen Sie ganz besonders begeistert. Werden Sie von unserem Glückself^^ gezogen, versuchen wir dies besonders zu berücksichtigen solange der Vorrat an den unten genannten Preisen reicht.

 

Das Trio Matthias Well, Maria Well und Vladislav Cojocaru reiht sich mit ihrem neuesten Album in eine besondere Tradition ein: die ungarische Volksmusik.

Schon in ihrer frühen Kindheit kamen die Geschwister Matthias und Maria Well durch ihren Großvater mütterlicherseits in Berührung mit diesem Musikgenre. Der aus der ungarischen Stadt Balassagyarmat stammende Großvater wuchs über einem lebhaften Kaffeehaus auf, in dem Musiker jeden Tag einkehrten und mit ihren Instrumenten typisch magyarische Volksmelodien spielten. Als kleiner Junge wurde ihm eines Abends mit den Worten „Hegedüljed“ (‚Spiel!‘) eine Geige in die Hand gedrückt. Dieses Ereignis weckte seine Liebe zur ungarischen Musik, die über Generationen weitergegeben wurde.

Doch bereits Jahrzehnte vorher hatte die ungarische Volksmusik die großen Bühnen der Welt erobert: Zwischen 1869 und 1880 veröffentlichte Johannes Brahms seine 21 Ungarischen Tänze. Früh beeinflusst durch seinen ehemaligen Tournee-Partner, den Geiger Eduard Reményi, eignete er sich Motive und Passagen an, um diese in seinem eigenen Stil zu adaptieren und neue Melodien zu schaffen. Doch die Traditionsgeschichte der Melodien, die Brahms inspirierten, geht noch weiter in der Zeit zurück. Sie beruhen vor allem auf der Musik der Roma:nja, wodurch sie auch unter dem Namen „Gipsy-Musik“ in die Kulturgeschichte eingingen. Auch Brahms verwendete diese Bezeichnungen synonym und beschrieb damit eine Musikrichtung, die weit über die ungarischen Landesgrenzen hinausging.

Bekannte Komponisten wie der aus Tschechien stammende Antónin Dvorák mit seinen 16 Slawischen Tänzen, der rumänische Violinist Grigoraș Dinicu, der ungarische Pianist Rezső Seress und viele weitere ließen sich von dieser Musik ebenfalls inspirieren. In ihren Stücken wurden volkstümliche Melodien aufgegriffen, variiert und neu zusammengefügt, sodass ein spannungsreicher und interessanter Austausch von Tradition und Innovation entstand. Auch Vladislav Cojocaru ist in seinem Heimatland Moldawien durch die dort vorherrschende Volksmusik früh mit dem Genre bekannt geworden. Während des Studiums an der Akademie für Musik und Theater in Chișinău und dem Richard-Strauss Konservatorium in München vertiefte er sein Wissen und Können in diesem Bereich. Doch auch außerhalb der akademischen Seite sammelte er viel Erfahrung in unterschiedlichen Ensembles.

Das Trio greift also mit vielen eigenen Bezugspunkten die Tradition der ungarischen Volksmusik auf – wobei die Bezeichnung ungarisch der geographischen Diversität der Musik nicht gerecht zu scheinen wird. In ihrem Album verwenden sie Stücke der oben genannten Musiker und weiterer bekannter Komponisten. Sie adaptieren diese einerseits in ihrem eigenen Stil, nehmen jedoch auch gezielt Bezug auf ursprüngliche Themen.

 

Brandneu auf Blu-ray und DVD: Paukenschlag am Eberhofer-Hof

„Was gibt’s zum Essen?“ „Nix.“ Paukenschlag am Eberhofer-Hof: Die Oma (Enzi Fuchs) streikt! Nach gefühlt 2000 Kuchen und noch mehr Schweinsbraten, Semmelknödeln und Kraut beschließt die Oma, sich der familiären Fürsorge zukünftig zu entledigen. Chaos pur! Papa Eberhofer (Eisi Gulp), Franz (Sebastian Bezzel), Leopold (Gerhard Wittmann) und Susi (Lisa Maria Potthoff) sollen doch bitteschön endlich mal lernen, sich selbst zu versorgen. Ausgerechnet jetzt übernimmt Susi auch noch vorübergehend Niederkaltenkirchens Rathaus als stellvertretende Bürgermeisterin und reduziert mit ihrer neugewonnenen Macht Franz‘ Posten kurzum auf halbtags, damit er sich zukünftig um Sohn Pauli kümmert. Diese Aktion touchiert die Eberhofer‘sche Männlichkeit empfindlich. Zum Glück dauert es aber nicht lange bis eine Krähe ein menschliches Ohr aufgabelt und sich ein eigentlich festgefahrener Vermisstenfall überraschend zu einem verzwickten Mordfall entwickelt, der Franz und Rudi (Simon Schwarz) als Ermittler-Dreamteam erneut in Höchstform vereint.

Auch in diesem Jahr wird der Dezember wieder deftig! Was es gibt? Rehragout! Mit dabei: Der beliebte Cast um Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Eisi Gulp, Enzi Fuchs, Gerhard Wittmann, Daniel Christensen, Stephan Zinner, Max Schmidt, Thomas Kügel, Ferdinand Hofer und Sigi Zimmerschied. Darüber hinaus gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern der gefeierten Erfolgsreihe wie Eva Mattes, Michael Ostrowski, Castro Dokyi Affum, Stefan Betz sowie prominenten Gästen wie Monika Gruber und vielen mehr. Neu in Niederkaltenkirchen sind u.a. Michael Kranz, Tina Keserovic und Gregor Seberg in Episodenrollen zu sehen.

Gemeinsam machen sie auch den neunten Teil der beliebten Filmreihe mit unnachahmlichem Esprit zu einem weiteren Highlight der Provinzkrimikultur. Das Rehragout-Rendezvous, das in diesem Kino-Sommer bereits zum erfolgreichsten Film der gesamten Eberhofer-Reihe avancierte, kommt nun pünktlich zur Weihnachtszeit auf den Tisch. Und für die eingefleischtesten aller Eberhofer-Fans gibt es ein ganz besonderes Schmankerl: Zum Sammeln und Genießen erscheint eine Special-Fan-Edition als DVD und Blu-ray! Die „Eberhofer Neiner Gaudi“-Box (9 Scheiben samt 12-seitigem Booklet)!

 

Wie Schule sein sollte und was Ihr dafür tun müsst – Ein Schülersprecher redet Klartext

Einer, der das System Schule aus Sicht der Betroffenen, der Schüler und Schülerinnen, betrachtet, ist Lennart-Elias Seimetz, bis vor kurzem Landesschülersprecher im Saarland. In seinem Buch „Total überfordert, total kaputt, total wichtig“ schreibt er über die Missstände im deutschen Bildungssystem und die Wünsche der Jugend an ihren Lernort.

In der Schule sollen Schlüsselkompetenzen für das spätere Leben erworben werden. “Aus Sicht vieler Schüler*innen” verfehlt Schule jedoch schon lange dieses Ziel und ist nicht zukunftsfähig, sagt der 20-jährige ehemalige Landesschülersprecher. Es mangele an Partizipationsmöglichkeiten, um ihre Interessen zu vertreten. Sie seien die “Überhörten”, wenn es um ihre eigene Bildung geht, und gleichzeitig am meisten von den Fehlentscheidungen betroffen. Über diesen Missstand will Seimetz, der dieses Jahr sein Abitur gemacht hat, endlich reden. “Was also braucht es aus Sicht von Schüler*innen, um sie auf das 21. Jahrhundert vorzubereiten?”

Er hat es in seiner Funktion oft erlebt: Geht es um Schule, kommen “Experten” zu Wort, die selber seit Jahrzehnten keine solche mehr von innen gesehen haben. Das Ergebnis sind realitätsferne Entscheidungen, zu denen die größte betroffene Gruppe zuvor nicht gefragt worden ist. Die verschiedensten Interessen, vor allem aber die der Ministerialmitarbeiter, Didaktiker und Eltern sowie fehlende Investitionen würden vielerorts eine Modernisierung des Bildungssystems verhindern. Seimetz macht klar, welche Probleme es gibt, welche Lösungsansätze und welche Methoden sich Schüler und Schülerinnen für mehr demokratische Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und psychische Gesundheit wünschen.

Lennart-Elias Seimetz, geb. 2003, aufgewachsen in St. Ingbert, für zwei Jahre in Regensburg gelebt, seit dem 17. Lebensjahr alleinlebend in Saarbrücken und berufstätig. 2023 Abitur am WWGSK. Seit Anfang 2019 in der Bildungspolitik auf Bundes- und Landesebene aktiv. 2020-2022 Landesschülersprecher des Saarlandes, 2022-2023 Generalreferent der Bundesschülerkonferenz. Seit dem 1.1.2023 ist er im öffentlichen Dienst tätig. Seimetz lebt in Saarbrücken.

 

Bewegende Momente aus einer Ausnahmesituation

Autorin und Fotografin Brigitte Averdung-Häfner sagt. “Seit dem März 2020 bin ich mit meiner Kamera unterwegs, fotografiere und halte das Geschehen und diese Zeit, rund um „Corona“ fest. Nach dem Motto: “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte…”

Entsprechend verspricht sie einen zum Nachdenken anregenden Bildband über die Auswirkungen von Ausgangs- und Kontaktsperren: “Januar 2020 wird die erste Corona-Infektion in Deutschland entdeckt. Während sich das Virus weiter ausbreitet, ergreifen die Bundes- und Landesregierungen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19. Am 22. März 2020 treten zum ersten Mal strenge Ausreise- und Kontaktbeschränkungen in Kraft, Geschäfte, Restaurants, Schulen und Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Doch was bedeuten diese Maßnahmen für unser soziales Miteinander, unser geistiges Wohlbefinden und unsere persönliche Freiheit?

Ein Jahr lang dokumentierte ich die Auswirkungen von Kontaktsperren auf die Menschen in ihrem Umfeld. Mein Bildband “Projekt C” versammelt bewegende Momente aus einer Ausnahmesituation, die zum Alltag zu werden droht, und stellt damit immer wieder die Frage, wie wir trotz Entfernungsbeschränkungen und Hygienemaßnahmen weiterleben können. Der Bildband versammelt berührende Porträts, Collagen von Alltagsszenen, Straßenszenen und Informationsblättern sowie Kompositionen, in denen Menschen ihre Gefühle und Meinungen durch ihre Körper und Interaktionen ausdrücken. Dabei wirken die geplanten Inszenierungen oft wie Kommentare zu den Aufnahmen und lenken den Blick des Betrachters bewusst auf die ungewohnte Leere der Straßen, die unnatürlichen Abstände der Menschen, die verfremdende Überlagerung der Mund-Nase-Zone und die ständige Präsenz der Überwachungsbehörden.

Durch das Fotografieren der Warnschilder und Informationstafeln dokumentierte ich den jeweiligen Zustand der Maßnahmen, aber auch den Versuch der Ladenbesitzer, den Kontakt zu ihren Kunden nicht zu verlieren. Gelegentliche Naturaufnahmen zeigen dem Betrachter den ungehinderten Ablauf des Jahreszyklus, während die Erde in den umgebenden Bildern stillzustehen scheint.”

 

 



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