Immer mehr Menschen greifen im Sommer statt zu Milch- oder Sahneeis zur Alternative mit Joghurt. Nicht nur Eisdielen bieten Frozen Joghurt Natur oder mit Früchten und Toppings aufgepeppte Varianten an, in vielen Innenstädten sprossen die vergangenen Jahre ausschließlich darauf spezialisierte Geschäfte aus dem Boden und mittlerweile verkaufen oft auch mobile Stände diese kühle Erfrischung. Eine deutsche Geschenkeshop-Seite verspricht, daass man den Genuss nun auch ganz einfach innerhalb weniger Minuten zu Hause bereiten könnte.
Frozen-Yoghurt-Maschine nennt sich ein Gerät, das wir auf der Seite von “geschenkidee.de” gefunden haben. Dort verspricht das Berliner Unternehmen, dass sich mit diesem Teil in wenigen Minuten die gesunde und kalorienarme Alternative zum Speiseeis zaubern lasse. Wir wollten es unbedingt testen und haben das knapp 56 Euro teure Produkt bestellt, welches – wie wir dann beim Auspacken feststellen sollten – auf seinem Karton eine völlig andere Bezeichnung als im Shop trägt: “Yogu-Joy” erklärt bereits auf seiner Verpackung die Herstellung eines kühlen Desserts in drei Schritten – versteht darunter allerdings etwas anderes, als die geschenkidee.de-Werbung: Die knapp 56 Euro teure Maschine ist keineswegs dafür gedacht, dass man in sie (auch) Jogurt gibt, verfügt auch über kein eingebautes oder extern vorzufrierendes Kühlelement. Sie bereitet vielmehr mit einer Leistung von 200 Watt aus gefrorenen Früchten ein kaltes Püree, in das man nach Lust und Laune weitere Zutaten, wie – haha! – Joghurt oder Schokoladenraspel beimischen kann.
Die Basis des sogenannten Eises bilden gefrorene Bananen, die man vor der Zubereitung mehrere Stunden ohne seine natürliche Schale, dafür vorzugsweise in einem Frischebeutel, in’s Tiefkühlteil stellt. Nach ihrem ausgiebigen Kältebad werden sie in den “Hals” des – eingeschalteten – “Yogu-Joy” eingeführt und mit Hilfe eines mitgelieferten Stabs aufwandsfrei nachgeschoben. Der so mehr oder minder im Handumdrehen durchgepresste Inhalt kommt sodann in durchaus fester, eisartiger Konsistenz aus einer Öffnung – idealerweise direkt in eine bereit gestellte Dessert-Schale – unten wieder raus. Pur mundet es – wie kaum anders zu erwarten – recht eintönig nach kalter Banane, hat geschmacklich jedenfalls Nichts von einem Eis an sich. Wir haben versucht, das Ganze mit Erdbeeren aufzupeppen und gaben so auch jene Früchte in gefrorenem Zustand dazu. Das Ergebnis beide Obstsorten gut miteinander zu vermischen, ist wegen der festen Bananenmasse nicht leicht, und wenn man lange daran rührt, wird das Ganze wiederum flüssiger und ähnelt noch weniger einem Frozen-Yoghurt. Auch nachträglich – ihn direkt ins Gerät zu geben macht wie gesagt gar keinen Sinn (und ist vom Originalhersteller anders als vom deutschen Geschenke-Shop auch mit keienr Silbe angeprießen) – Joghurt beizugeben, haben wir versucht: das Geschmackserlebnis blieb selbst dann wenig überzeugend. Erst recht, wenn man an den Werbespruch des Händlers denken muß.
Wer wirklich auf Bananen steht – und damit meinen wir nicht jene Menschen, die dieses Obst etwa beim Asiaten zu schätzen wissen, wenn es flambiert, mit Alkohol oder Schokocreme daherkommt, sondern jene, die an jeder klassischen Eisdiele zuvörderst auf jene Sorte abfahren – kann vielleicht dennoch ein wenig Spaß mit dem Gerät haben. Denn kaltes festes Frucht-Mus ist an und für sich nicht schlecht, und die Handhabung ausgesprochen einfach. Aber die sogenannte Frozen-Yoghurt-Maschine ist überhaupt nichts für Leute, die kalorienarmes Eis selber machen möchten.
Wenn man weiß, worauf man sich einlässt, könnte das Gerät für Laktose-Intolerante mit eisartigem Bananen-Püree immerhin eine Erweiterung des Speiseplans bieten. Aber auch dann ist es alles andere als ein Volltreffer – zumal wirkliche kleine Eismaschinen für den Privathaushalt kaum teurer sind. Fazit: die Anpreisung von geschenkidee.de von “Yogu-Joy” als Frozen-Joghurt-Maschine ist unseres Erachtens schlichtweg eine ziemlich dreiste Irreführung von Kunden.
Bestellung/Handling: 3/5 – Qualität/Originalität: 1/5 – Preis/Leistung: 1/5