Ihre Trüffelschweine im fränkischen Einheitsbrei

Werbeaussagen wie „kompostierbar“ und „plastikfrei“ lediglich Greenwashing?

Deutsche Umwelthilfe entlarvt nach eigener Aussage Werbeaussagen wie „kompostierbar“ und „plastikfrei“ als Greenwashing und fordert Steffi Lemke zum Einschreiten auf: Die “DUH” habe 29 Bioplastik-Produkte genau unter die Lupe genommen und stellt fest: “Werbeslogans zu Kompostierung, Umweltfreundlichkeit und Plastikvermeidung sind Greenwashing. Einflussreiche Unternehmen wie Edeka, Kaufland, Lidl, Dallmayr, Nestlé und Pampers suggerieren Umweltverträglichkeit ihrer Bioplastik-Einwegprodukte und deren Entsorgung, anstatt auf wirklich nachhaltige Alternativen zu setzen”.

Entsprechend fordere man von Verbraucherschutzministerin Lemke ein Werbeverbot zur Kompostierbarkeit von Bioplastik, Verbraucher könnten sich online unter www.duh.de/bioplastik-werbeluege beteiligen, auf dass Handelsunternehmen und Markenhersteller nicht länger in die Irre führen und echten Klima- und Umweltschutz hintertreiben. Unter die Lupe genommen wurden diverse als Bio beworbene Produkte, angefangen von Kaffee- und Teekapseln über Take-Away- sowie Lebensmittelverpackungen bis hin zu Hygieneprodukten und sogar Schuhen.

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Bioplastik boomt im Supermarkt-Regal, der Drogerie oder im To-go-Bereich. Viele Menschen greifen bewusst zu Bioplastik-Produkten in der Hoffnung, so Umwelt und Klima zu schonen. Aufdrucke wie ‚umweltfreundlich‘, ‚kompostierbar‘ oder ‚plastikfrei‘ klingen zwar vielversprechend, doch der grüne Schein täuscht! Oft handelt es sich um Einweg-Produkte, die entweder komplett unnötig sind oder für die es längst umweltfreundlichere Mehrweg-Alternativen gibt. Die Entsorgung von nahezu allen Bioplastikprodukten in der Biotonne ist aus gutem Grund verboten: Ein von uns Ende letzten Jahres durchgeführtes Experiment in einer repräsentativen industriellen Kompostierungsanlage hat gezeigt, dass als ‚kompostierbar‘ beworbene Produkte sich nur teilweise oder gar nicht zersetzen und den Kompost mit Plastikresten verunreinigen können. Bioplastik löst keine Probleme, sondern schafft neue. Deshalb fordern wir Verbraucherschutzministerin Lemke auf, ein Werbeverbot zur Kompostierbarkeit von Bioplastikverpackungen und -produkten einzuführen. Dadurch würde der von der Industrie am häufigsten verwendeten Bioplastik-Werbelüge ein Riegel vorgeschoben!“

Nach Einschätzung der DUH setzen Handelsunternehmen vor allem auf Bioplastik, um unter einem grünen Deckmantel mit dem massenhaften Verkauf von unnötigen Wegwerfverpackungen und kurzlebigen Einweg-Produkten weiterzumachen. Doch ebensowenig wie die vermeintliche Kompostierbarkeit von Bioplastikverpackungen und -produkten ist deren Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen eine umweltfreundliche Lösung. Häufig werden zur Produktion von „pflanzenbasiertem“ Bioplastik Nutzpflanzen aus landwirtschaftlichen Monokulturen verwendet.

„Für Wegwerfprodukte aus Plastik schwindet zunehmend die Akzeptanz bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Viele Hersteller tauschen deshalb ihre fossil basierten Kunststoffverpackungen und -produkte gegen solche aus Bioplastik aus und bewerben diese als ‚pflanzenbasiert‘ oder gar ‚plastikfrei‘. Das betrifft beispielsweise völlig unnötige Tomatenverpackungen bei Kaufland oder Einweg-Windeln von Marktführer Pampers. Chemisch gilt jedoch: Bioplastik bleibt Plastik. Zudem fällt kein Gramm weniger Abfall an. Umweltbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht an der Nase herum führen lassen und stattdessen möglichst Abfälle vermeiden und Mehrwegalternativen verwenden“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.



Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *