Bei kulturkueche.de heißt es wieder GEWINNE, GEWINNE, GEWINNE – konkret wartet in unserer aktuellen Verlosungsrunde Folgendes auf Sie: 1. zeitgemäße Coverversionen von Bob Dylan bis Pete Seeger gegen Krieg und Waffenwahn; 2. Die Fortsetzung einer mega-erfolgreichen Compost-Compilation-Serie; 3. ein vielschichtiges, einfühlsames Porträt eines charmanten jungen Mannes, dem man zunächst gerne folgt, bevor einem unversehens immer unwohler wird; 4. das neue Album einer politisch ambitionierten Band deren Name leicht irreführend ist; 5. die CD bei der fünf Musiker deutschsprachige Lieder und Gedichte in einen großen Turbomixer werfen; und last but not least 6. das neueste Werk eines seit 30 Jahren erfolgreichen Bluesmusikers, der es für diese Veröffentlichung gezielt anging, die Orte und Einflüsse zu bereisen, die ihn geprägt haben.
Alles was Sie tun müssen um kostenfrei an wenigstens einen dieser lohnenswerten Kulturleckerbissen zu kommen: Uns bis zum 20.07.2023 – 23.59 Uhr per mail mit dem Betreff “COVER” an trueffel@kulturkueche.de verraten, welchen Song egal ob Oldie oder im Original selbst gar nicht mal sonderlich alt, sie in der Coverversion welches Künstlers sie mitunter lieber hören als die Fassung mit dem ursprünglichen Interpreten. Diese “Info” neben Eurer Postadresse und schon seid ihr im Lostopf. Wie bei allen schönen Spielen bzw. Preisausschreiben gilt auch bei uns, dass der berühmt-berüchtigte Rechtsweg ausgeschlossen ist. Erwähnen Sie zudem gerne in Ihrer Einsendung, welches der Gewinnspielthemen Sie ganz besonders begeistert. Werden Sie von unserem Glückself^^ gezogen, versuchen wir dies besonders zu berücksichtigen solange der Vorrat an den unten genannten Preisen reicht.
Es ist wieder Zeit die alten Lieder zu singen
Auch wenn es der oliv-grünen Partei, Waffenkonzernen, dem US-Imperium, Putin, Selenski, manch pseudo-woken Möchtegerns und anderen kriegs-, zensur- und gewaltlüsternen Kreisen nicht gefällt: die meisten Menschen sind gegen Krieg in jeder Form. Und für all die gibt es nun einen zeitgemäßen Soundtrack jener Combo, die seit 20 Jahren vor allem europaweit die Herzen höher schlagen lässt und von der Fachpresse als „die Einzigen legitimen Nachfolger der Dubliners“ gehandelt wurden und werden.
Keine Geringeren als “The Stokes” also melden sich dieser Tage zurück und präsentieren Coverversionen von Bob Dylan bis Pete Seeger. “The White Album” erscheint als CD auf DMG Germany.
Es ist wieder Zeit die alten Lieder zu singen. Weltweit finden wir über dreißig Krisenherde in denen Soldaten kämpfen. In dem Irrglauben diese Welt besser zu machen und für eine vermeintlich bessere Welt zu kämpfen, versinken sie immer tiefer in einer Spirale aus Hass und Gewalt.
Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre begannen Bob Dylan, Pete Seeger und viele andere Musiker und Musikerinnen gegen den Krieg in aller Welt anzusingen. Viele dieser Lieder scheinen in Vergessenheit zu geraten, wahrend in vielen Teilen unserer Welt die Gewalt und Kriege von unvorstellbarer Grausamkeit zunehmen.
“The Stokes” haben sich nun vorgenommen diese Lieder wieder in die Welt zu tragen. Auf ihrem vor wenigen Tagen erschienenen Album interpretieren sie irische und internationale Lieder gegen den Krieg und für den Frieden. Unterstützt werden sie dabei von Kollegen aus Irland, Kanada und Frankreich.
Die engagierten Iren kann man übrigens in Kürze auch in Deutschland wieder live erleben: 07.08.2023 Rosengarten Wangerooge + 19.08.2023 UFA Filmfabrik Berlin + 25.09.2023 Haus der Insel Langeoog + 28.09.2023 Kursaal Neuharlingersiel + 29.09.2023 Inselkino Spiekeroog + 02.10.2023 Kulturinsel Borkum + 09.10.2023 Kursaal Föhr + 12.10.2023 Kursaal3 Sylt + 13.10.2023 Alte Kirche Amrum + 19.10.2023 Englische Kirche Bad Homburg + 21.10.2023 Petruskirche Gladbeck + 30.10.2023 Kursaal Wangerooge + 11.11.2023 Kulturschloss Großenhain + 18.11.2023 Kulturscheune Kastellaun
Nach 20 Jahren eine neue Glücklich!
Rainer Trüby hat tief in brasilianisch, lateinamerikanisch angehauchter Musik gefischt und macht uns damit mehr als glücklich. Etwas mehr als 20 Jahre sind seit der letzten „Glücklich“ Compilation vergangen. Zurück im ganz großen Stil – denn eine Pause von zwei Jahrzehnten bedeutet ja auch, dass man besser stark zurückkommt, wenn man denn zurückkommt. Aber wir reden hier ja auch von Rainer Trüby, und glaubt mir, er hat einen ganzen Sack voller brasilianischer und brasilianisch angehauchter Leckerbissen mitgebracht! Einige dieser Leckerbissen waren auf obskuren, von Vinylsammlern ignorierten CDs vergraben, andere sind bisher noch auf keiner Compilation zu finden aber alle (um eines dieser abgedroschenen Klischees zu verwenden, welches von Rezensenten und Verfassern diverser Liner Notes über Alben wie dieses immer benutzt wird) werden uns den Sommer über auf‘s angenehmste begleiten und „Glücklich“ machen.
“Adericó” ist eine dieser wunderbaren Melodien aus der Feder des großen, etwas mysteriösen José Prates. Dem Mann, der für die LP „Tam…Tam…Brasil“ von 1958 verantwortlich ist, und vor ein paar Jahren einen irren Rausch in der Welt der Vinylsammler auslöste. Später lebte Prates in Europa, vor allem in Deutschland, wo er weiterhin brasilianische Bühnenshows mit unglaublichen Songs produzierte. Dieser Song von 1979, der auf einem Longplayer mit dem Titel „Festa Brasileira“ veröffentlicht wurde und der “Matheus Combo” zugeschrieben wird, ist einer der besten.
“Hallo Höppel” ist ein funky-satirisches Highlight von Wütrios begehrter, selbstbetitelter zweiter LP von 1987, das sich wunderbar in diese Compilation einfügt. Das komplette Album wurde kürzlich neu aufgelegt und sollte unbedingt mal angehört werden. Es scheint, als würde sich “Brother Samba” von den Midnight Gigolos aus einem Fiebertraum am Strand materialisieren. Auf der ganzen Linie sexy, sinnlich und andeutend. Bitte reicht mir ein feines, kühles Getränk und holt euch am besten auch gleich selbst eins, damit wir auf die große Marcia Maria anstoßen können, die nach einer sehr gefragten, 1978 in ihrem Heimatland Brasilien erschienenen LP nach Paris zog, wo sie über Jahrzehnte hinweg zu einer festen Größe in der dortigen Szene wurde. “Brasil Nativo” (von Danilo Caymmi und Paulo César Pinheiro) ist der brillante Titelsong ihrer dritten LP und der zweiten, die sie in Frankreich aufgenommen hat.
Noch mehr Beifall als diese und die anderen neun ausgegrabenen Perlen verdient die Auswahl (und Lizensierung) eines geheimen Juwels, welches bisher kaum jemand kannte. Das wird sich jetzt aber sehr schnell und auch drastisch ändern. Die selbstbetitelte CD der Grupo Ébano aus dem Jahr 1997 ist eines jener Wunder, welches eine/n überhaupt noch an Wunder glauben lässt. Wir haben es hier mit einem exquisit arrangierten Gospel/Christian-Album zu tun, das sich durch komplexe und äußerst anspruchsvolle Arrangements und erstklassiges Songwriting auszeichnet. Die Werke und die Arrangements dieser fünf afro-brasilianischen Damen stammen großteils aus der Feder der talentierten Musikerin Gil Miranda und das Album steht fest in der musikalischen Tradition von Bands wie Quarteto Em Cy. Wen der Song “Pé No Chão” nicht glücklich und lebensfroh macht, sollte am besten an schon mal beginnen, seine Beerdigung zu planen. Ebenfalls zum ersten Mal auf Vinyl!
AXIOM – brandneu auf DVD
Julius (Moritz Treuenfels) ist ein redegewandter junger Museumswärter, der auf der Arbeit und in seinem Freundeskreis sehr beliebt ist. Mit seinem Charme, seinen vielen faszinierenden Geschichten und seiner Leichtigkeit zieht er die Menschen in seinen Bann. Eines Tages lädt er Kollegen zu einem Segeltörn auf dem Boot seiner adeligen Familie ein, von den er ihnen schon oft erzählt hat. Doch die Stimmung kippt. Julius ist nicht der, der er zu sein vorgibt. Auch seine Freundin Marie (Ricarda Seifried) merkt im Verlauf der Geschichte, dass sie nicht weiß wer er wirklich ist. Nach und nach lassen die aufkommenden Irritationen seine nahestehenden Menschen fragen: Wer ist Julius?
AXIOM ist ein vielschichtiges, einfühlsames Porträt eines charmanten jungen Mannes, dem man zunächst gerne folgt, bevor einem unversehens immer unwohler wird. Denn Julius’ dynamische Haltung zum Leben bringt allerhand Widersprüche mit sich, die den Zuschauer – wie die Menschen in Julius Umgebung – irritiert zurücklassen.
In seinem feinsinnig geschriebenen und inszenierten Film über Identität und Sozialverhalten setzt Jöns Jönsson (Prämierter Abschlussfilm: Lamento) die Idee vom „Fake it till you make it“ der Zerreißprobe aus. Julius beeindruckt mit Weltgewandtheit und Eloquenz, er verkörpert das moderne Ideal eines Menschen, der sich selbst ständig neu erfindet.
Doch seine Verhaltensmuster stehen in Konflikt mit gesellschaftlichen Regeln. Mit einer Flexibilität, ähnlich der des Protagonisten, erkundet Axiom diesen verstörenden Widerspruch und zeichnet damit auch ein gesellschaftliches Portrait, da es soziale Fragen zu Einsamkeit und Zugehörigkeit spiegelt.
Moritz Treuenfels (Schachnovelle) verkörpert mit Julius eine facettenreiche Figur der man als Zuschauer fasziniert folgt. In AXIOM begeistern neben ihm u.a. Ricarda Seifried (Wintermärchen), Thomas Schubert (Risiken & Nebenwirkungen), Petra Welteroth (Aufbruch).
Und für alle, die den Regisseur noch nicht kennen: Jöns Jönsson wurde 1981 in Stockholm geboren und lebt seit 2004 in Berlin. Ab 2006 Regie-Studium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Dort sind mehrere Kurzfilme entstanden, unter anderem HAVET, der 2009 auf der Berlinale (Berlinale Shorts) Premiere feierte. Sein Abschlussfilm LAMENTO wurde in Schweden
gedreht und ist Jöns Jönssons erster Langfilm. Der Film konnte den First Steps Award gewinnen und feierte auf den 64. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2014 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino seine Premiere.
Brass Riot – The Never Acting Story
Das Trio um Constantin von Estorff (Sax), Simon Sasse (Drums) und Carl Weiß (Sax) hat sich noch zu Schulzeiten in Lüneburg vereint. Was dort zunächst als Straßenmusik begann, wurde über die Nähe zu politischen Initiativen, allen voran die Fridays-For-Future-Bewegung und Auftritten auf unzähligen Demonstrationen zur festen und gefragten Formation. Der Bandname ist dabei leicht irreführend, meint „Brass“ in der Musik ja die Blechblasinstrumente wie etwa die Trompete oder die Tuba, auch wenn sich in den meisten Brass-Bands immer auch ein Saxofon finden lässt. Zudem bedeutet das Wort „Brass“ in der deutschen Sprache etwas, was wiederum perfekt zu diesem jungen, energiegeladenen Trio passt: Wut.
Nach ihrem Debüt-Album „Matschsafari“ aus dem Jahr 2018 erscheint nun auf dem Staatsakt-Sub-Label Fun In The Church ihr zweites Studioalbum „The Never Acting Story“.
Der Album-Titel fasst in kritischer Anspielung auf das weltberühmte Fantasy-Buch von Michael Ende gut zusammen, worum es in der Musik von BRASS RIOT im Kern geht: Um die Möglichkeit, sich für all den Brass auf die verfehlte Politik der letzten Jahrzehnte und der damit verbundenen Frustrationen und Ängsten ein lärmendes Ventil zu verschaffen und sich für einen Moment davon zu befreien. Dass auf diesem Weg die wildeste Live-Musik auf diesem Krisen-gebeutelten Planeten entstanden ist, ist eine Ironie der Geschichte – und ganz sicher nicht das erste Mal passiert. Also dass ein Nichteinverstanden-Sein mit der Gesellschaft in der Musik eine solche enorme Kraft entwickelt. Das ist im Jazz von Charlie Parker nicht anders als in den Songs von Patti Smith, den Raps von Little Simz oder dem Afro-Beat von Fela Kuti. Musikalisch bewegen sich BRASS RIOT dabei eher im Spannungsfeld des melodiösen Ska-Pop von Madness, dem Fake-Jazz der Lounge Lizards und zeitgenössischer Rave-Brass-Ensembles wie MEUTE zwischen House-Music und Elektro-Beats.
Das neue Album, produziert von Tilman Hopf in den legendären Chez-Cherie-Studios in der Sonnenallee in Berlin-Neukölln, ist dabei nahezu ein Live-Album geworden, denn wir hören die Band hier bis auf ein paar wenige Studio-Overdubs ihr Repertoire tatsächlich komplett live einspielen. Das können sie tatsächlich genauso – ohne Strom und Verstärker – an jeder Straßenecke aufführen.
Tourdaten im deutschsprachigen Raum: 15.07. Berlin Gretchen Release Party + 28.07. Megesheim Der Krater Bebt + 08.09. Damelack, Septré-Festival + 15.09. & 16.09. AT Salzburg Take The A Train Festival + 16.12. Ludwigshafen bei Mannheim, Theater
„Ich bin ein König“
Fünf Musiker werfen deutschsprachige Lieder und Gedichte in einen großen Turbomixer. Gewürzt mit reichlich Jazz, Pop und Poesie erschaffen sie ein goethliches Elixier des Genusses und der Erinnerung an kindliche Lastenfreiheit. Mit ihrem zweiten Album „Kein schöner Land“ entstauben sie deutsches Liedgut, verwandeln es durch eingängige Arrangements in neue Jazzstücke, schreiben die bekannten Texte um, spitzen zu, verleihen neuen Sinn und nähren so die Lust am Wiederentdecken.
Nachdem das erste Pudel-Album „Liedgutrecycling“ vor allem durch TV-Berichte und einigen Festivalauftritten der Band sehr schnell große Aufmerksamkeit bekam, wurde den Freunden klar, dass sie mit einem weiteren Album nachlegen müssen. „Kein schöner Land“ war das erste Stück, bei dem Pianist und Bandleader Adrian Rinck zusammen mit Sänger Ralf Eßwein Kleinigkeiten im Text veränderten um die sozialkritische und freiheitsliebende Haltung der Band zu verdeutlichen. Von Stück zu Stück wurde die Band mutiger, musikalisch eigensinniger und brachte die kabarettistischen Züge der Live-Konzerte in die Bearbeitungen mit ein. Auf dem neuen Album warten viele Überraschungen auf den Hörer. „Horch was kommt von draußen rein“ wird zu einer Suite des Wahnsinns, zu Goethes „Brautnacht“, kann mit lateinamerikanischen Rhythmen getanzt werden, während uns die Geschichte des voyeuristisch veranlagten „Spannerengels“ Amor erzählt wird. Aus dem 3. Satz von Johannes Brahms 3. Suite wird ein Jazztriostück, das mit orchestralen Klängen aus Streichern und Bläsern, arrangiert von Johannes Stange, ein Gänsehautfinale erfährt.
Romantisch wird es bei der Eigenkompostition „Ich bin ein König“ von Eßwein und Rinck. „Die Gedanken sind frei“ und „Weißt Du wieviel Sternlein stehen“ verleiten zur träumerischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Fantasiereich und humorvoll wird den umgeschriebenen Liedern des „Männleins im Walde“ und dem Fuchs aus „Fuchs Du hast die Franzi g`stohlen“ eine mitunter erschreckende Sichtweise verliehen.
Durch gemeinsame Projekte der Band zusammen mit Konstantin Wecker, z.B. im Rahmen der Menschenrechtsbildung an der Universität Koblenz-Landau, entstand die erste Singleauskopplung des Albums „Wunderliches Wort“. Eine Kombination aus Rainer Maria Rilkes Gedicht, rezitiert von Konstantin, über die eingängige Jazzballade „Remembering June“ von Rinck.
Auf seine Wurzeln zurückzubesinnen
Mit einer bereits 30 Jahre andauernden Karriere als Bluesmusiker, in der er einige Legenden des Genres auf Festivals in der ganzen Welt begleitet hat, veröffentlicht Marcos Coll ein Album, das ihn zu seinen musikalischen Wurzeln bringt und ein Crossover an Liedern präsentiert, die er auf einer der bekanntesten und wichtigsten Mundharmonikas der Welt spielt. Von galicischen Muñeiras über Coplas castellanas bis hinzu Boleros oder Norteñas Mexicanas bringt er Stile und Rhythmen zusammen, die bei jeder Pilgerfahrt in seiner Heimat Galicien zu hören waren. Unterstützt wird er von Jairo Zavala (Depedro), der das Album produziert hat und mit seinen beiden Bandkollegen Hector Rojo und Martin Bruhn als Musiker zu hören ist.
Die Idee zu dem Album entstand bei einer Aufnahmesession für das Depedro Album „Máquina de Piedad“, bei dem Marcos bei ein paar Tracks als Gastmusiker seine Mundharmonika aufnahm. Ein paar Monate später wurde das Projekt bei einem erneuten Treffen mit Jairo und seinem Manager konkret geplant.
Trotzdem Coll mit einigen Legenden der Blues-Szene gearbeitet hat und wahrscheinlich mehr über die Geschichte, Musiker und Daten zum Thema Blues wusste, war ihm klar, dass er diese Musik wohl nie so spielen wird können wie seine afroamerikanischen Kollegen, da es nicht die Kultur war, mit der er aufgewachsen ist. So entstand die Idee sich auf seine Wurzeln zurückzubesinnen, und musikalisch die Orte und Einflüsse zu bereisen, die ihn geprägt haben. Wichtig war dabei die Erkenntnis, sich nicht weiter in die Traditionen zu vertiefen, sondern vielmehr die Erinnerungen an die Musik in den Vordergrund treten zu lassen, um die Musik tatsächlich zu fühlen. Melodien, die er seine Großmutter tausende Male summen hörte und Rhythmen, die er schon als kleiner Junge auf dem Tisch geklopft hatte, wurden so zur Grundlage seines Albums.
Der Titel des Albums Nómade steht als Titel für die vielen Orte, Wege, Düfte und Geschmäcker, die er auf seinem Lebensweg in sich aufgenommen hatte. Die Mundharmonika ist dabei der ideale Begleiter, da es wie kein anderes Instrument Gefühle transportieren und Landschaften musikalisch erlebbar machen kann. So reist das Album musikalisch von Galicien, wo Marcos aufgewachsen ist, und zeigt in Cita en la Romeraía (Intro) die unterschiedlichen Stile, die so bei jeder traditionellen Fiesta in Galicien zu hören sind. Aceituna Mocita ist die Bearbeitung eines Liedes von Luis Rius Zunon aus La Mancha, der Heimat seines Onkels, von wo es bei Al Son de esa Jarocha mit einem Mix aus Jota Manchega und Son Jarocho für den Marcos den Text geschrieben hat, nach Mexiko geht. Hier kam sein Freund und Wegefährte Emiliano Juarez ins Spiel, mit dem er bei den Los Reyes del KO und Los Mighty Calacas Blues mit Cumbia, Bolero oder mexikanischer Musik gemischt hat. Seinen Einfluss auf Marcos Musik kann man in Vamos pal Piripipau hören.